Templerforum - Das Forum des Templernetzwerkes
Darstellung => MA Szenen Templer / Templerreenactment => Thema gestartet von: Johannes vom Gollenstein am 29. September 2008, 18:01:57
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Ich habe noch eine Frage:
Was nehme ich für Geschirr?
Holzteller und -löffel? Oder eher Horn? Oder?
Kopfzerbrechen bereitet mir das Trinkgefäß.
Ob das hier passt?
http://www.ritterladen.de/geschirrbesteckmesser/tongeschirr/tonbecher-03-ltr.html
Suche außerdem noch eine Flasche für "unterwegs", was zum Umhängen.
Bin für jeden Tip/Link dankbar!
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Am besten bist du mit einer Holzschüssel bedient. Löffel aus Holz und einen Becher der nicht leicht zerbricht - Holzbecher am effektivsten.
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Tach,
für Deinen Zeitraum und für Deine Gegend empfehle ich Dir "Siegburger Keramik" und einen Holzlöffel.
Siehe hier:
mittelalter-keramik (http://www.mittelalterkeramik.de/warenkatalog_der_originale.php?cat=13_15)
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Kann ich mich nur anschliessen was Ravensberg sagt.
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Gott zum Gruße,
wenn ich mich jetzt nicht vollens täusche, listet die Ordensregel doch sogar explizit die Verwendung einer Hornschale auf, oder nicht? Auch Hornlöffel werden erwähnt. Habe mir seinerzeit Hornlöffel von AGIL besorgt und suche derzeit noch nach einer schönen Hornschale...momentan muss es eine aus Holz tun *smoky*
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Da ich meine Sachen immer im "Pilgerbeutel" rumschleppe und dort schon zwei Tontassen zerdeppert habe: Holzbecher! Wenn man die Sachen halbwegs sicher in einer Truhe aufbewahrt würde ich zu Keramik greifen.
Am Rande: würde eine solche Hornschale gehen: https://www.ratatoskr.de/Laden/themes/kategorie/detail.php?artikelid=23865&source=2 ?
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@Nicolas
Ich möchte die Sachen ggf. auch mit mir herum schleppen.
Hast du einen Link für Holzbecher?
@Ravensberg
Der Link ist toll! Danke schön!
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Ich habe zwei hiervon: http://www.mysticum.de/Lagerleben/Holzgeschirr-Mundzeug/Gedrechselter-Holzbecher/Produktdetails/4858_Gedrechselter-Holzbecher.html
Achtung: sind nur 0,2 Liter! Sieht auf dem Photo etwas größer aus, nicht täuschen lassen!
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Der Holzbecher sieht sehr schön aus.
ich hätte da noch das hier als Vorschlag :
http://www.toepfereimuseum.de/mittelalterladen.htm
mfg
Lazarus
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Am Rande: würde eine solche Hornschale gehen: https://www.ratatoskr.de/Laden/themes/kategorie/detail.php?artikelid=23865&source=2 ?
viel zu teuer
siehe hier - http://www.battlemerchant.com/advanced_search_result.php?keywords=Horn&page=2
Pax Tecum
Odo
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Noch günstiger hab ich solche Hornschalen (Durchmesser min. 15 cm für ca. 8,90€) im Toom-Baumarkt gekauft. (beim Deko-Kram)
Die Schalen sind zwar innen mit nem augemalten Muster, aber die lassen sich ohne weiteres wegschleifen.
Anschließend noch mit Zahnpasta polieren, dann ist die Oberfläche auch wieder schön glatt.
Wegen Holzbechern würd ich mal beim Bad-Zubehör kucken. ;)
Es werden neuerdings Zahnputzbecher aus Holz angeboten.
Wir haben grad vor ein paar Tagen im Max-Bahr-Baumarkt schöne Becher (9,99€) gesehen.
Die sahen schon fast "a" aus. (Klar... hässliche bzw für´s MA ungeeignete gibt´s auch reichlich)
Hätten wir unsere schönen Holzbecher aus heimischen Holz (mal bei ebay geschossen) nicht, hätten wir sicher zugeschlagen.
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Original von Lazarus v. Akkon
Der Holzbecher sieht sehr schön aus.
ich hätte da noch das hier als Vorschlag :
http://www.toepfereimuseum.de/mittelalterladen.htm
mfg
Lazarus
Der Link ist auch super! Pilgersachen finde ich sowieso interessant!
Was meint ihr, ob diese runde Pilgerflasche auch für einen Templer passt??
Gefällt mir sehr gut!
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Die Ordensregel gibt jedem Bruder:
- Hornschale, kann ich sehr empfehlen, reinigt sich auch leichter als Holz.
- Löffel (da wird nicht erwähnt, ob er aus Horn war, oder aus einem anderen Material). In einer Publikation habe ich mal gelesen, dass die langstieligen Löffel üblicherweise zum Schöpfen benutzt wurden. Zum Essen hatte man einen kurzstieligen Löffel, wenn man nicht mit den Fingern gegessen hat. Suppen hat man normal aus der Schale geschlürft, wie heute bei einer Tasse (daher kommt wohl auch die Suppentasse, die man im Gegensatz zum Teller auch schlürfen darf)
- zwei Becher, hier würde ich auf Keramik deiner Zeit zurückgreifen, wobei ich aber glaube, dass da sehr viel mehr Variation vorhanden war, als heute erhalten ist. Sicher ist nicht jeder mit z.b. Pingsdorfer Keramik herumgelaufen. Ich denke, dass gerade solche Alltagsgegenstände im heiligen Land auch vor Ort bezogen wurden.
- zwei Feldflaschen, je nach Zeitraum. Der Pilgershop bietet da ja eine nette an
Viele Grüße!
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Ich habe mir gerade zwei sehr schöne Hornschalen zugelegt.
Jetzt hätte ich noch zwei Fragen:
1. Wie kriegt man aus einem Horn so eine Schale hin???
2. Hat jemand Tips/Tricks/Hinweise zur Pflege?
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1. Wie kriegt man aus einem Horn so eine Schale hin???
Ich kenne den Vorgang nur theoretisch, aber das Horn wird entzapft (innen ist ein Zapfen drin), aufgeschnitten und dann recht lang gekocht. Dadurch wird das Horn sehr weich. Das weiche Horn wird dann aus dem Horn entnommen, in eine Form gepresst und dort getrocknet. Das Resultat ist dann die Rohform, die dann noch nachbearbeitet werden muss (schneiden, schleifen, polieren etc).
2. Hat jemand Tips/Tricks/Hinweise zur Pflege?
Nicht in der Schale schneiden. Weiche Materialien zum Essen benutzen (Holz, oder Hornlöffel, kein Eisen!)
Nach dem Essen spülen und abtrocknen sollte zur Pflege ausreichen. Man sollte die Schale trocken lagern.
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Hätte mal eine Frage zu den Hornsachen.
Ist ja so dass die Getränke aus Trinkhörnern halt diesen Horngeschmack haben. Wie sieht es denn bei einer Hornschale, bzw beim Hornbestäck aus? Schmecken die Sachen danach auch nach "Horn"?
lg
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@Goeffrey
Horngeschmack? Ich habe ein Trinkhorn, da schmeckt das Bier aber auch nicht anders draus...
@Benedikt
Danke für die Info! Heißmachen und plattdrücken! Darauf wäre ich auch nicht gekommen.
Wie ist es denn mit heißem Inhalt wie Suppe? Verträgt da so eine Schale auch?
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Stehen Trinkhörner nicht auf derselben schwarzen Liste wie der berühmte afrikanische Gebärstuhl ?
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Also es ist schon so, dass man bei heißen Dingen aus der Schale Horngeruch wahrnehmen kann.
Bei meiner Schale (unlasiert etc) passiert das aber relativ selten, und wenn, ist der Geruch nicht schlimm oder ekelig oder so. Das kommt aber sicher auf die einzelne Nase an.
Heiße Suppe in der Schüssel ist kein Problem. Dauerhaftes Kochen hingegen schon, dann wird die Schüssel weich; das tritt aber beim normalen essen nicht auf. Man kann problemlos eine heiße Suppe einfüllen und in der Schüssel kalt werden lassen, das steckt das Horn problemlos weg.
Hornbesteck habe ich mangels Nachweis keines, mein Löffel ist aus Holz.
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Ich muss mal dieses Thema wieder ausgraben.
Mir geht die ganze Zeit eine Frage im Kopf herum:
Warum waren explizit HORNschalen vorgeschrieben??
Wäre Holzgeschirr nicht billiger und einfacher beschaffbar gewesen??
Hat jemand eine Idee dazu?
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Gott zum Gruße Johannes,
ich vermute mal Horn war billiger, da quasi ein Abfallprodukt der Viehhaltung und Schlachtung. Die Verarbeitung erfordert weniger Geschick und Werkzeug und daher haben es evtl. die Brüder selber hergestellt.
Horn gibt es auch dort wo kaum Bäume wachsen - also in Outremer!
Leichter ist es auch und sogar die Fastensuppe schmeckt dann nach Rind - auch wenns nur Gemüse ist! *jokely*
Gruß
William
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So einfach ist Horn nicht zu verarbeiten, denn es erfordert höhere Temperaturen über längere Zeiträume und dazu Spezialwerkzeug zum Formpressen.
Den Grund für Horn kenne ich leider auch nicht, Horn lässt sich aber wegen der glatten Oberfläche viel einfacher sauberhalten als Holz.
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Ich habe es selber noch nicht ausprobiert, aber ein Bekannter (frühMi) hat es so geschildert: Horn mehrere Tage in Wasser einweichen, wenn es weich genug ist mit einem scharfen Messer längs aufschneiden, dann die entsprechende Form - also z.B. rund für einen Teller - ausschneiden und zuletzt zwischen 2 Tellern (oder halt andere Form) einfach wieder trocknen lassen. Danach noch mit feinem Sand und Lappen polieren - fertig!
Ich kann also nicht aus eigener Erfahrung sagen ob es wirklich so einfach ist - aber wenn ja, dann konnte das eben jeder Bruder leicht selber herstellen - während man für einen Teller aus Holz eine dicke Scheibe des richtigen Holzes (also recht dicker Baum) mindestens 1 - besser 2 Jahre langsam trocknen muß (um Rißbildung zu vermeiden) und dann muß noch mit gutem Werkzeug die Form rausgearbeitet werden.
Aber wie gesagt - ich habe beides noch nicht ausprobiert und es ist sicher auch eine Frage der Erfahrung und Übung - wer also viel mit Holz arbeitet findet es sicher leichter einen Holzteller herzustellen und andersrum!
Gruß
William
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Ich hätte wieder einmal eine Frage zum Thema Geschirr:
Was stand bei Kleinadligen ("Mittelstand", nicht zu arm, nicht zu reich *smoky*) Mitte des 13. Jh. an Geschirr auf einer Tafel?
Welche Art von Bechern, Gläsern, Tellern fand Verwendung?
Welche Materialien wurden benutzt (Holz, Glas, Keramik)?
Hat jemand Bezugsquellen für authentische Nachbildungen?
(Ich weiß, gehört eigentlich ins "allgemeine MA", aber ich wollte keinen Extra-Thread aufmachen. Hoffe, es ist auch so o.k.. Danke!)
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Nun, wenn man sich Ausstellungen auf gewissen Burgen ansieht, dann sieht man da recht oft Keramikfunde.
Diese entsprechen sehr oft der Pingsdorfer oder auch der Siegburger Keramik.
Ich denke, das Keramik sehr weit verbreitet war.
Und eine gute Auswahl an hochwertiger Keramik findest du unter
http://www.mittelalterkeramik.de/.
Ilja macht sehr schöne Sachen und kann dich ggf. auch sehr gut beraten.
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Danke Michael, da gibt es wirklich schöne Sachen.
Frage: was war an Tellern eher üblich, Holz oder Keramik??
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Hallo Johannes,
Teller? Nein. Schüsseln oder Brotkanten! Leute kommt weg von moderner Geschirrkultur ;)
Ich habe den kompletten Geschirr-Haushalt in Pingsdorfer Keramik. Ich hab vor zwei Jahren mal einen Wälzer "Keramik in Nordeuropa" (umfasst auch Deutschland) in der Hand gehabt und das Verbreitungsgebiet von Pingsdorfer spricht eigentlich dafür, das Pingsi bei den Leuten früher so verbreitet war, wie heutzutage jeder Tupperware und Ikea-Zeug im Küchenschrank stehen hat. Sie war billig, sie war Massenware, absolut hipp und wurde viele tausend Kilometer weit exportiert. Und das ist das Schöne an Pingsi, man muss kein regionales Geschirr nehmen wo es jeweils nur ein Typ von gibt, da kann man sich wirklich raussuchen, was man haben will - solange es in die Zeit passt. (Unter Beachtung der Templerregeln! *winks zu Beni*)
Hornzeug - schön und gut, ich mags nicht, ich ess lieber freiwillig aus Holzgeschirr *g* das aber sehr schimmelanfällig ist, den man auch nicht so einfach rausschmirgeln kann.
Vielleicht wäre es interessant zu erfahren, welche Töpferwaren es im "heiligen" Land im Hochmittelalter gab? Hat jemand eine Literaturempfehlung?
Lg, Sanni
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Keine Teller?
Hmpf... Wie bringe ich das meiner Kollegin bei, die liebt Teller...
Aber flache Schüsseln sind ja auch schön.
Danke jedenfalls, Xia!
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Also mit der Verbreitung von Siegburger Keramik kann ich Xia nur recht geben.
In Süpplingenburg sind da auch Becher /Scherben von gefunden wurden
und Siegburg -Süpplingenburg sind ja immerhin auch schon ca 350 km
Luftlinie.Das zeug muss sowas von *in* gewesen sein.
*gg*
Werbung :
*Siegburger !! Typisch Lothar bei der Burg protzen aber bei den Bechern sparen* *jokely* *jokely* *jokely*
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Also ich muss persönlich sagen, dass es mir mittlerweile vor den Holzschüsseln graust, vor allem wenn da mal Brei und Suppe drin war. Wie die dann aussehen *gusel*.
Dagegen wasche ich meine Hornschüssel kurz mit Wasser ab, trockne sie ab und fertig.
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Hm?
Ich liebe meine Holzschüsseln.
Allerdings lasse ich die auch nicht roh, sondern verpasse ihnen zwei bis drei Schichten Leinölfirnis. Am liebsten noch mit einem Härterzusatz.
Die letzte Schicht bekommt vor Gebrauch mindestens einige Wochen, besser über Winter Zeit zum aushärten. Die Oberfläche ist dann ähnlich wie Horn.
Leider weiß ich inzwischen aber, dass auch Holzschüsseln zerbrechen können. *schnüff* Meine Lieblingsschüssel ... *schnüff*