Templerforum - Das Forum des Templernetzwerkes
Alles andere => Allgemeines => Thema gestartet von: fahrender Scholar Gerlach am 13. Juli 2008, 14:48:28
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Seid gegrüßt, edle Herren,
eine Frage zur Diskussion.
Es gibt ja viele moderne Templer-Devotionalien.
Ich rede jetzt nicht von Nachbildungen historischer Uniformen oder Bewaffnungsteile, sondern Modeartikel im "Templerstyle" wie Kettenanhänger, Ringe u.a. Schmuck und natürlich modische Bekleidung
Hier einmal ein willkürliches Beispiel: Templer-Shirt (http://www.elbenwald.de/products/Fantasy/Kleidung/T-Shirts/Fantasy-Mix/Kappujacke-Tempelritter.html)
Im Grunde ist ja der Begriff Templer bereits so etwas wie eine Marke im heutigen Sinne. Man mag jetzt als völlig Unbeleckter das Tatzenkreuz genauso für ein "Tribal-Ornament" halten wie eine Triskele oder ein mykenisches Muster und kauft ein Kleidungsstück mit diesem Motiv, weil man es irgendwie modisch adrett findet, sich aber in keiner Weise mit irgendeiner zugrundeliegenden Idee oder Kulturauffassung identifiziert.
Aber mit dem Begriff Templer hat es dann beim genaueren Hinsehen mehr auf sich.
Aber wie seht Ihr es, edle Herren?
Was haltet ihr von der Nutzung des Templerbegriffs bzw. seiner Symbole für modische Accesoires und Kleidungsstücke, einfach, weil es den Verkauf fördert?
Ist das aus Eurer Sicht schlicht der Lauf der Dinge oder doch eher verwerflich?
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Weehrter Buerger,
beides,aus heutiger Sicht wird ja alles vermarktet was nicht nit und Nagelfest ist,halt voll konsum,macht ja auch vor Weihnachten nicht halt.
Ververflich auch den es wird dem Templerorden und seinem Ansinnen von Armut und Bescheidenheit absolut nicht gerecht.
Aber so ist diese schnelllebige Zeit.
Gott zum Grusse
Charles
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Nun ja... wieviele Menschen laufen mit einem Kreuz um den Hals herum ohne vom christlichen Glauben Ahnung zu haben. Oder das Gegenteil mit einem umgekehrten Kreuz, oder einer 666 ohne zu wissen was es bedeutet. Da wird bei den Templern erst recht nicht halt gemacht. Hauptsache man kann damit Geld verdienen. Wenn es modisch wäre menschliche Knochen zu tragen würden die auch noch verkauft, da kann man nichts machen... Einen Vorteil hat es aber doch: für die die es doch etwas mehr bedeutet, ist es so vielleicht möglich etwas für sich ansprechendes zu erwerben.
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Ich habe auch solche Klamotten hier gesehen und dachte, o Gott, wie furchtbar.... wahrscheinlich rotieren die armen Templer mit Lichtgeschwindigkeit im Grab! Ungefähr genauso furchtbar, wie Reizwäsche mit der Lourdes-Maria drauf. Tät ich alles verbieten, aber mich fragt ja keiner.
Dann dachte ich, aha, wenn das jetzt schon SO vermarktet wird, ists vielleicht ein günstiger Zeitpunkt,um meinen Roman mal unter die Leute zu bringen.
Das habe ich dann auch gemacht. ....^^
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Wirklich gar nichts ist davor gefeit, zu Mode und Accesoires verarbeitet zu werden. Es gibt Modelinien, die griechische Antike zum Thema haben und über Schmuck zu Sandalen und sogar zu Tuniken gibts alles, Orient, Kleopatra, Wikinger, Biedermeier, so ziemlich über alles was sich vermarkten lässt, gibts Zeugs zu kaufen.
Nun sind die Templer weder ein rechtlich gesicherter Begriff, noch gibt es soviele Belege, das sich ein Bild sicher festhalten lässt, also fällt alles noch in den Bereich der Spekulation und somit kann jeder damit machen was er will. Es mag einem übel aufstossen, das mit dem Orden soviel "blasphemisches" Zeug getrieben wird, aber genau das wird mit dem Oberbegriff Mittelalter schon seit Jahren praktiziert: Das fängt bei Leonardo Carbone an und hört bei halbnackten "mittelalterlichen" Feuerspuckerinnen auf und wird wie alles andere genannte auch in die Modelinie ausserhalb der Szene übernommen.
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Wobei man über die halbnackten Feuerspuckerinnen geteilter Meinung sein kann... ähm... *räusper* Als Templer bin ich natürlich schockiert!
Diese Freiheit zu tun und zulassen was man will, ist es doch aber erst die es uns ermöglicht unser Hobby so auszuleben, oder?
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Diese Freiheit zu tun und zulassen was man will, ist es doch aber erst die es uns ermöglicht unser Hobby so auszuleben, oder?
Kommt ganz darauf an, was du unter unserem Hobby verstehst.
Verstehst du darunter, eine Zeit und eine dort mögliche Person darzustellen, dann sind deine Freiheiten sehr begrenzt.
Wenn du aber unter unserem Hobby verstehst auf Märkten zu sein oder ein Lagerleben zu machen, das an gewissen Cons erinnert, dann hast du viele Freiheiten.
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Leider denken dann viele :"Ach so war das im Mittelalter"
Obwohl das Markttreiben nichts mehr mit Mittelalter zu tun hat.
Demletzt sogar Indianer /Beritten) und Piraten gesehen (zu einer keltischen Hochzeit) *ballern1*
Eigentlich habe ich nichts gegen T Shirts mit Tatzenkreuz oder dem Siegel darauf, zeigt doch eher das Interesse.
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ICH bin eigentlich ein so genannter "Markttempler". Ich mach´ das Ganze am Wochenende mit meinem älteren Sohn (4 1/2 Jahre) weil´s uns Spaß macht und weil die Nichtgewandeten auf solchen Märkten zu einem gewissen Grad beeindruckt sind. Manche interessante Gespräche kommen zustande wenn mich mal wieder einer als "Kreuzritter" bezeichnet.
Gerade am Wochende waren ich wieder auf einem Markt und habe gegen Ende des Besuchs in einer Kapelle auf dem Gelände mit meinem Sohn zusammen das Paternoster gebetet. Ich dachte eigentlich, dass wir in der Kapelle alleine wären. Als wir dann gehenwollten standen da plötzlich 10 ziemlich erstaunte, ältere Marktbesucher die wohl nicht damit gerechnet hätten, dass in dieser Kapelle ein "Kreuzritter" und sein "Sohn" in lateinischer Sprache beten würden. Ein ehemaliger Ministrant um die 70 war sogar regelrecht gerührt weil er das Paternoster schon sehr lange nicht mehr gehört hatte. Diese Personen kennen jetzt den Unterschied zwischen "Kreuzfahrern" und "Templern".
Obwohl ich also weit davon entfernt bin "A" zu sein bin ich doch froh, dass es KEINE geschützte Marke "rotes Tatzenkreuz auf weißem Mantel" gibt. Etwas anderes als einen Ordenritter wollte ich nämlich nicht darstellen.
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Süß - Templer mit Söhnchen.... ^^ sorry, nicht bös gemeint, erinnert mich sehr an meinen Roman. :)
Ich kann dir insofern zustimmen, als man da wirklich interessante Gespräche ins Leben rufen kann, auch als Nicht-'A' und nicht einer Gruppe zugehörig.
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Mein echter Sohn ist in der "Darstellung" der Sohn einer relativ wohlhabenden Pilgerfamilie, die auf dem Weg in´s Gelobte Land bei einem Überfall von Sarazenen getrennt wurden. Ich begleite ihn nur in´s nächste Kloster.
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Mir fällt sofort eine wundervolle Geschichte dazu ein..... Naja, im nächsten Roman. ;)
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Seid gegrüßt werte Schwestern und Brüder,
nuja, ich find jetzt T-Shirts, Ringe und so weiter mit Templersymbolen auch net so sonderlich. Aber viel schlimmer find ich so Sachen wie Termplertarot, Templerorakel und so den ganzen Kram vom Ordo Templi Orientis (einst Mitglied und Förderer Aleister Crowley - der Prophet des Santans, auch das Biest genannt - das nennt sich dann die Wahrheit der Templer, *ak47* ), weil das als Wirklichkeit dargestellt wird und doch weder mit den Templern noch mit sonst mittelalterlichem zu tun hat.
Grüße
Thomas Pecator
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Ich habe mit der "Vermarktung" Templer nicht wirklich ein Problem.
In erster Linie kaufen sich "Nichtwissende" ja wohl Sachen mit Templerinsignien und Kreuz weil es ihnen gefällt und vielleicht bilden sie sich dann über die Templer und ihre Geschcihte weiter und wenn sie dann tiefer in die Materie eintauchen ist ein neuer Templerdarsteller geboren *smoky*
Die Vermarktung von Insignien und Zeichen einer bestimmten Zugehörigkeit zu "Trend-Zwecken" ist heute ja in jeder Sparte zu finden - es ist auch nicht jeder Buddhist der ein OM am Shirt trägt.
Ich denke man sollte das nicht zu eng sehen - solange keine Negativwerbung betrieben wird ist der Trend akzeptabel.
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@Bruder R: Ich meinte mehr allgemein die Freiheit zu wählen was man in seiner Freizeit tut. Dabei meine ich das in Bezug auf religiösen, politischen und auch wirtschaftlichen Gesichtspunkten
@Dietrich: Nunja aber diese Sache ist doch eigentlich schon allgemein bekannt oder? Zur einer keltischen Hochzeit ist es wirklich ganz schön deplaziert (vor allem Indianer oO) aber ob Piraten auf den stinknormalen "Mittelalter"-Märkten rumlaufen... Ich persönlich weiss im Groben welche Zeit was war und somit finde ich jede Form von Gewandung interessant, sofern sie mit Mühe hergestellt wurde.
@Nicolas: Als Markttempler würde ich jetzt aber eher solche mit Bettlaken, aufgemaltem Kreuz und Trinkhorn bezeichnen...
Übrigens: Respekt, das mit dem PaterNoster! Ich nehme mal an, dass dies aus wirklichem Glauben resultierte? Toll, dass Dein Sohn da schon so mitspielt!
@Pecator: Voll und ganz zustimm!
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Na jetzt bin ich durcheinander. Was habt ihr denn nur? Kelten und Indianer gehören doch zusammen wie Templer und Orks.
Da muss ich wohl was verpasst haben... ;-)
Original von Nicolas
Gerade am Wochende waren ich wieder auf einem Markt und habe gegen Ende des Besuchs in einer Kapelle auf dem Gelände mit meinem Sohn zusammen das Paternoster gebetet. Ich dachte eigentlich, dass wir in der Kapelle alleine wären. Als wir dann gehenwollten standen da plötzlich 10 ziemlich erstaunte, ältere Marktbesucher die wohl nicht damit gerechnet hätten, dass in dieser Kapelle ein "Kreuzritter" und sein "Sohn" in lateinischer Sprache beten würden.
Das hat wirklich schon Dokumentar- oder Spielfimqualität. Mich hätte das auch beeindruckt! Wahrscheinlich wäre das einer der wenigen Gründe, die mich wieder in eine Kriche bringen würden - ein lateinisch betender Templer mit Kind - ein wunderbares Bild, danke, you made my day!
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Original von Ortwin vom Hohen Tann
Diese Freiheit zu tun und zulassen was man will, ist es doch aber erst die es uns ermöglicht unser Hobby so auszuleben, oder?
Ja natürlich kann jeder tun und lassen was er will. Aber genau so ist es mit den Templerzeichen: Solange keiner ein Recht darauf hat, kann der Handel damit tun und lassen was er will ;) Da werden Dinge an den Menschen und Kunden verkauft, die einfach nicht stimmen. Das tun die halbnackten Feuerhäschen sowie H&M 's Templershirt.