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Darstellung => Templerdarstellungen => Thema gestartet von: Xia am 07. November 2007, 19:27:33
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Hallo,
ich hab mir mal einige Gedanken zum Thema Lichtquellen gemacht und festgestellt, das die allermeisten moderne Paraffinkerzen aufstellen und im Zelt mit der Taschenlampe hantieren, was von ausen nicht zu übersehen ist.
Was habt ihr im Lager? Bienenwachskerzen? Oder Talglichter? Wie sieht es aus mit der Belegbarkeit beider Varianten für ein Lager aus, in dem Geistliche campieren? Ist für ein Templerlager Bienenwachskerze legitim oder würdet ihr doch eher zu den Talglichtern tendieren?
Beides wäre für mich kein Problem, ein Talglicht habe ich in 5 Minuten an der Töpferscheibe hoch gezogen. Und wenn Talglicht, habt ihr Belege und Quellen für die Gefässe der Talglichter?
Liebe Grüsse, Sanni
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Hallo,
ich hab zwar keine Lagererfahrung und mich noch nicht speziell mit der Thematik befasst. Aber nach meinen Wissenstand gehörten Bienenwachs und Öllampe damals zu den teuren Lichtquellen. Sie scheiden für ein Lager schon deshalb aus.
Kienspan gibt meines Erachtens für ein Zelt eine zu große Flamme und scheidet somit ebenfalls aus. Bleibt nur nur das Talglicht. Dies dürfte in einem Feldlager aber, wenn überhaupt, nur im Kommandozelt anzutreffen gewesen sein. Die anderen Zelte wurden ja nur zum Schlafen benutzt und zum Aufsuchen des Schlafplatzes ist das durchscheinende Licht der sicher vorhandenen Feuerstellen mehr als ausreichend.
Aber wie gesagt, ich bin nicht der Lampen Guru und das sind einfach pragmatische Lösungsansätze, die sich aus der Logik ergeben.
Gruß
Richard
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In der Ordensregel steht, dass dort, wo die Brüder schlafen, immer ein Licht brennen soll. Das bezieht sich im Kontext wohl auf den Schlafsaal, aber gilt sicherlich auch fürs Zelt.
Sie [Öllampen] scheiden für ein Lager schon deshalb aus.
Das ist zu klären, und eh noch ein offener Punkt auf meiner Liste :)
In Artikel 152 steht:
152.
Wenn der Proviantmeister zur Verteilung der Rationen rufen lassen will, [...]
Die Trinkgläser sollen gleich groß sein. Wenn die Brüder fasten, soll man je zwei Brüdern vier Glas Wein geben; fasten sie aber nicht, dann gebe man je zwei Brüdern fünf Glas und je zwei Turkopolen drei Glas; ebenso soll das Öl zugemessen werden. Dasselbe gilt für die Provinz Tripolis und Antiochia.
In diesem Artikel geht es durchweg ums Essen und trinken. Ich frage mich aber trotzdem, was das für ein Öl ist - vielleicht ist es ja Lampenöl?
Zugegeben, dass es sich um Speiseöl handelt, ist viel wahrscheinlicher, zumal die Ritterbrüder ja einen Kessel (zum kochen?) haben sollen.
Talglampen hören sich aber plausibel an - ich hab da aber auch noch nicht sonderlich viel geforscht.
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Das mit dem brennenden Licht ist außerhalb der Quartiere wahrscheinlich nicht so eng zu sehen. Zumal noch ungeklärt ist, inwieweit im Feldlager überhaupt Zelte vorhanden waren. Ebenso unklar ist wenn überhaupt in welcher Größe. Trotzdem habe auch ich eine Laterne als Regelinterpretation im Zelt. Taschenlampen habe ich eigentlich noch nie dabei gehabt. Es geht jedenfalls auch mit Laterne und macht das Erlebniswochenende irgendwie realer.
Allerdings bin ich noch nie soweit gegangen auf moderne Kerzen zu verzichten. Wenigstens für die allen zugängliche offene Tafel wäre das eine interessante Idee.
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Naja, es ist eigentlich schon recht genau geregelt, wer ein Zelt hat und wer nicht. Sogar über Zeltgrößen (indirekt durch die Anzahl an Planen) wird in der Ordensregel Auskunft gegeben.
Unklar ist eigentlich nur, wo die Turkopolen und Sergeanten schlafen, wobei ich da schon eine Theorie habe, die Schlüssig erscheint.
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Due Authentizität muss schon bei der Grösse unseres Zeltes einen Abstrich tun - im Frauenthread haben wirs, wir schreiben das Jahr 2007 und unser Komtur erwartet hoffentlich bals Nachwuchs, deswegen das grosse Zelt.
Ich kenne diese Abbildung um 1240 rum:
(http://img409.imageshack.us/img409/6002/kerzenimlagerua5.jpg) (http://imageshack.us)
Ich sehe da zwei lange Kerzen, nur die Frage ist eben, ob diese auch im Lager ok sind.
Den Tisch würde ich als Altar interpretieren, die Muster des Altartuches lassen sich auch auf einem Fasten- und Hungertuch aus Halberstadt nachweisen, Anmerkung zu diesem Objekt: Moralia in Hiob, es wird also Hiob dargestellt, wie er dem Gottvater ein Opfer darbringt.
Was meint ihr?
Liebe Grüsse, Sanni
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also ich habe normale kerzen in meiner laterne....finds ganz praktisch und allemal besser als mit taschenlampe oder handy-licht durch die gegend zu stolpern
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zur geschichte der Kerze (http://www.kerze-online.de/kerzengeschichte.htm)
Hier mal eine kleine Abhandlung zur Geschichte der Kerze, die vielleicht ein wenig Licht in´s Dunkel bringen kann.
Ich verwende Talglichter (sprich Kerzen) im Lager.
Öllampen gehen auch aber dann nur solche, die mit Salatöl brennen.
Gruß Berthold
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Also wir haben große weiße Stumpenkerzen auf unseren Tischen stehen und ansonsten Laternen aufgehängt. In den Zelten haben wir auch Laternen. Wobei ich sagen muß dass die meißten Laternen verglaßt sind, die mit Haut bespannten zwar authentisch sind aber auch brandgefährlicher. Habe ich selber ausprobiert. Bei sollchen Dingen denke ich ist es wichtiger auf die Sicherheit als auf authentizität zu achten. Taschenlampe habe ich auch nur für meinen fünfjährigen Sohn dabei, falls er nachts aufwacht und Angst bekommt (liegt unter seinem Kopfkissen).
Grüße Kathrin
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Original von Catharina v. l. Feld die mit Haut bespannten zwar authentisch sind
Grüße Kathrin
Naja was da belegbarkeit und Zeitraum angeht da ist man sich ja auch noch nicht sicher.
mfg
Lazarus
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Hallo,
schade das sich die Kerzengeschichte über das Hochmittelalter nicht ausspricht.
Ich warte noch auf die Bände von Joachim Bumke, Höfische Kultur, vielleicht sprechen sich da die Quellen aus.
Liebe Grüsse, Sanni
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Hallo Bruder Lazarus,
in wieweit ist man sich nicht sicher? Auf Abbildungen, in Gesprächen mit living history Leuten und auch in Berichten in Büchern heißt es immer hautbespannt.
Grüße Kathrin
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Also mir hat man erzählt das die Rohhautlaternen nicht belegbar sind.
Schon gar nicht fürs Hochmittelalter und später.
Da sollen angeblich Hornscheiben *in* gewesen sein.
mfg
Lazarus
PS.: Lass mich aber gern vom gegenteil überzeugen,da ich auch die Rohhautlaterne hab.
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Ein Freund hat Hornscheiben für seine Laterne hergestellt. Wenn die ganz fein und dünn geschliffen sind sehen die aus wie milchiges Glas. Es funzt :)
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Angeblich ist in der Kreuzfahrerbibel eine Laterne abgebildet - im Moment habe ich leider keine Zeit, da nachzusehen, aber ich denke stark, dass die Abbildung sehr aufschlussreich ist.
Ganz interessant zum Thema ist auch folgender TV-Thread: http://www.tempus-vivit.net/tempus-vivit/taverne/thread.php?tid=3010
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hier mal 2 Abbildungen aus der Kreuzfahrerbiebel
Laternen
(http://www.templer-boehl.de/images/kfb025.jpg)
Kerzen
(http://www.templer-boehl.de/images/kfb069.jpg)
Die gesamte findet ihr hier Die Hunolsteiner (http://www.vogtvonhunolstein.de/frames/Bibel1.htm)
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Danke fürs Nachschlagen!
Das sieht ja nicht nach Rohaut aus, eher nach Glas?
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Warum keine Rohhaut
Normalerweise nahm man Pergament, welches ganz dünne und recht Transparente ist.
Nicht zu verwechseln mit der dicken die man heute benutzt !
Aber ganz sicher kann man es anhand der Abbildung nicht sagen.
Ist es überhaupt eine Laterne?
Ich finde namlich das das ganze keinen Sinn ergibt.
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*jokely*
Also ich bin ja auch der Meinung das das Käfige mit Kanarienvögel sind.
Sozusagen das Frühwarnsystem gegen Giftgasangriffe *jokely*
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Aber die sind nicht im Bergwerk ;)
Im Ernst, wesshalb ich bei obigem Bild an Rohaut zweifle ist, dass die streben deutlich sichtbar sind. Die Rohhaut bei Laternen geht allerdings über die Streben und diese wären desshalb dementsprechend nicht sichtbar, zumindest nicht so, wie abgebildet.
Man müsste evaluieren, wie stark verbreitet Glas zur Zeit der Kreuzfahrerbibel war, ansonsten kann man nur spekulieren.
Vielleicht finden wir auch noch andere Abbildungen, zum vergleich.
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Also ich habe auch schon Rohhautlaternen geehen, an denen die Haut von Strebe zu Strebe ging und sie dann an der Strebe bfestigt wurde. Vielleicht ist das ja eine Möglichkeit um die Abbildung zu erklären?
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Hallo,
ich habe ein Buch was erst 2007 erschienen ist und da steht z.B., dass wenn Haut von Tier dann Schweineblase. Wär mir auch einleuchtend, weil diese Haut sehr dehnbar ist und sich dadurch auch über größere Laternen spannen läßt und beim frisch überziehen wirklich sehr sehr dünn wird. Die meißten der Laternen die ich auf Lagern sehe, haben irgendwas total dickes an Tierhaut da rübergezogen. Da kommt natürlich kein Licht durch.
Und meine Erfahrungen sind, die Abstände der Holzstäbe vergrößern und unten genügend Abstand zwischen Haut und unterem Holzteller lassen, damit überflüssiges Wachs notfalls ausfließen kann und um später die erhärteten Wachsreste gut abkratzen zu können.
Gruß Siegfrud
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Bruder Benedikt,
In der Ordensregel steht, dass dort, wo die Brüder schlafen, immer ein Licht brennen soll. Das bezieht sich im Kontext wohl auf den Schlafsaal, aber gilt sicherlich auch fürs Zelt.
Du sprichst von der Regel 21 (Vom Bettzubehör)
"Wenn sie schlafen, sollen sie stets ein Hemd,
Unterbeinkleider, Strümpfe und einen Gürtel tragen; da wo sie schlafen, soll Licht brennen bis zum Morgen."
Genauso in der Regel 37 (von den ausgesandten Brüdern)
"Womöglich soll das Haus, in welchem sie liegen und einquartiert sind, des Nachts nicht ohne Licht sein, damit der
Erzfeind , der Herr der Finsternis, ihnen keine Gelegenheit zum Bösen verschaffe; wovor Gott sie bewahren möge."
Das Licht hatte in meinen Augen also eher eine Überwachungsfunktion, liegen alle Brüder auch brav allein im Bett ...
In Regel 140 wird erläutert welchen Besitz ein Bruder haben darf, unter anderem ein kleines Zelt. Dies wird auch in Regel 148 bestätigt (wie die Brüder sich lagern sollen) - ausserdem wird erwähnt das die Brüder sich um Kappelle lagern sollen. Wenn auf diesem Platz ein grosses Feuer brennt, so reicht dieses als Lichtquelle für alle Zelte die gelagert sind aus um diese vor dem "Bösen Erzfeind" zu schützen. In keiner Regel wird erwähnt das die Brüder ein Licht auf Reisen mitnehmen sollen, sie sollen nur nach Möglichkeit in einem Haus schlafen in dem die ganze Nacht Licht brennt.
Dies ist nur meine Schlussfolgerung.
Wobei in Regel 142 eine Laterne erwähnt wird:
Es kann ein Bruder des Konvents dem andern ohne besondere Erlaubnis
einen Kittel, den er ein Jahr getragen hat, einen alten Waffenrock, ein altes
Wams, ein Hemd, eine Hose oder ein paar niedrige Stiefeln schenken, desgleichen eine Laterne, wenn er sie selbst anfertigen kann, ein Stück Hirschleder
oder ein Ziegenfell.
Sowie in Regel 317
Keiner darf weder um ein Pferd noch um sonst was wetten, außer etwa um einen Bolzen oder Eisen oder etwas anderes, was weder ihm noch einem
anderen Geld kostet, wie um eine offene Laterne, eine hölzerne Keule, Lager- oder Zeltpfahl. Diese nämlichen Dinge, welche, wie oben gesagt, kein
Geld kosten, kann ein Bruder dem andern ohne Erlaubnis geben. Auch kann jeder Bruder mit einem andern Bruder ein Armbrustwettschießen
veranstalten, und zwar, wenn der Preis nicht mehr als zehn Kerzenenden ausmacht, ohne besondere Erlaubnis; soviel darf er auch an einem Tage
verlieren. Für die Kerzen kann er auch die falsche Sehne seiner Armbrust als Pfand hingeben;
Hier wird noch von einer offenen Laterne gesprochen, dies könnte evtl. ein Windlich oder Talklicht sein. Aber auch von Kerzenenden wird gesprochen, sind dies Reste von Kerzen die in der Messe nicht abgebrannt sind? Auf jeden Fall gab es also private Laternen, die auch mit irgendetwas befeuert wurden, sei es Kerzenenden, Öl, Talk etc. Wobei diese Regeln sich ja auch auf das hl. Land beziehen, wo es wohl ein paar Ölbäume mehr gegeben hat wie in Berlin Tempelhof *erstaunt*
Gruss
Kai
PS:
Alle Regeln beziehen sich auf die frz. Regeln
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Hallo Kai,
schöne Zusammenfassung, ich bin da eigentlich ähnlicher Meinung. Nur glaube ich nicht an ein großes Feuer im Lagerzentrum.
Auf der anderen Seite wird nicht jeder Bruder eine Laterne gehabt haben, ansonsten wäre sie in Artikel 138-141 aufgezählt.
Der Artikel 21 bezieht sich in meinen Augen aufgrund der umgebenden Regeln eher auf einen Schlafsaal, aber wie gesagt, ich denke, aufgrund der Formulierung, dass es sich auch auf die Zelte bezieht.
Die Frage, die sich stellt, ist auch, ob die "offene Laterne" die gleiche Laterne ist, die woanders auch genannt wird? Daraus wird auch hervorgehen, wie die Laternen der Brüder ausgesehen haben mögen.
In der rodensregel wird beim Marsch und beim Lagern beschrieben, dass der jeder Bruder einer Rotte für seine Rotte den Lagerplatz aussuchen konnte, es ist also auch gut möglich, dass diese Rotte ein kleines Feuer entzündete. Dieses Feuer könnte auch zum Kochen gedient haben, da die Ritterbrüder ja einen Kochtopf bekommen haben. Dieses Feuer könnte dann auch das erwähnte Licht sein, das brennen soll. Feuerholz holen war beim Lagern offenbar ziemlich häufig der Fall, da dieser Vorgang ebenfalls in den Artikeln beschrieben wird.
Hört sich für mich also alles nach einem kleinen Feuer für die Rotte an, sicher ist das indes natürlich nicht. Und bezüglich der Laternen bringt es uns auch nicht weiter, nur, dass falls es so war, nicht jeder Bruder eine Laterne brauchte.
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Hallo Benedikt,
Nun, wo überall Lagerfeuer gebrannt haben hing sicherlich auch von der Grösse und dem Zweck des Lagers ab und sicherlich bist Du mit dem "Rottenfeuer" näher an der Realität (zumindest bei einem grossen Herrlager).
Ich kann mir bei der Sparsamkeit und Enthaltsamkeit im Orden einfach nicht vorstellen das Brüder "teures" Lampenöl und "teure" Kerzen verwendet haben, "nur" um alle Zelte einzeln zu erhellen.
Sicherlich kann man davon ausgehen das eine gewisse Anzahl von Lampen existiert hat, und wie der Regel zu entnehmen ist gab es diese Lampen auch bei einzelnen Brüdern, doch denke ich nicht das diese genutzt wurden um das Zelt zu erhellen, sondern eher um am Abend noch zu studieren (lesen) und das nur im Ordenshaus, oder um zu arbeiten (Ausbesserung, Waffenpflege etc.), im Zelt wurde geschlafen. Und vor dem Zelt wurde im feuerschein gearbeitet.
Aber wie gesagt meine Meinung.
Gruss
Kai
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In der Ordensregel wird die Ausgabe von Öl erwähnt, es ist zwar aus dem Kontext heraus anzunehmen, dass es sich um Speiseöl handelt, es könnte aber auch Lampenöl sein.
Die Lampen wurden auf jeden Fall nicht ausgeteilt, d.h. ich musste mir entweder selber eine bauen oder aber ich bekam eine geschenkt. Aus diesem Grund musste ich mir wohl auch das Brennmaterial (Kerzen, Talg, Öl?) selber beschaffen, natürlich ohne Geld, denn davon hatte ich ja keines.
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Original von Benedikt von Söllbach
In der Ordensregel wird die Ausgabe von Öl erwähnt, es ist zwar aus dem Kontext heraus anzunehmen, dass es sich um Speiseöl handelt, es könnte aber auch Lampenöl sein.
Die Lampen wurden auf jeden Fall nicht ausgeteilt, d.h. ich musste mir entweder selber eine bauen oder aber ich bekam eine geschenkt. Aus diesem Grund musste ich mir wohl auch das Brennmaterial (Kerzen, Talg, Öl?) selber beschaffen, natürlich ohne Geld, denn davon hatte ich ja keines.
Moin Moin
Ich hab letztens auf ner seite für Römerreenacment gelesen das damals (also zur römischen Kaiserzeit) Olivenöl zum befüllen der Lampen benutzt wurden.
mfg
Lazarus
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Kleiner Tipp für alle Rohhautlaternen-Besitzer:
Wenn Ihr die Rohhaut einölt (zB. mit Leinöl), wird sie
viel lichtdurchlässiger und ist nicht mehr so empfindlich gegen Feuchtigkeit.
Das Öl schadet auch dem Holz der Laterne nicht.
Verlaufenes Wachs lässt sich vom eingeölten Holz super gut entfernen.
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Was mir gerade wegen den Lichtquellen einfällt:
In der Ordensregel werden Kerzenstummel erwähnt, und zwar, dass die Brüder nur Dinge verwetten dürfen, die nichts kosten.
Man kann nun also annehmen, dass Kerzen im Orden relativ verbreitet waren.
Was mir jetzt neu eingefallen ist: Die kerzen ergeben, neben der Helligkeit, auch noch einen weiteren Sinn: Zeitmessung!
Zur Einhaltung der Gebetszeiten ist es notwendig, sicher die Stunden definieren zu können. Dies wurde in Klostern unter anderem mit Stundenkerzen gemacht, die eine bestimmte Menge Wachs in einer definierten Zeit verbrennen. Es gab wohl Kerzen mit Ringen, aber auch mit Metallkugeln/-stiften im Wachs, welches dann in eine Schale herunterfiel und dadurch ein Signal abgab.
Vielleicht ist das auch einer der Gründe, wesshalb da, wo die Brüder schlafen (also im Schlafsaal des Konvents), stets ein Licht brennen soll.
Als Alternative für die Templer kommt eigentlich nur noch eine Wasseruhr in Betracht, denn die Sonnenuhr funktioniert ja nur Tags, genauso wie die Sternenuhr von klarem Himmel abhängig ist - da ist eine Kerzenuhr zuverlässiger und einfacher. Die Sanduhr kam erst im 13. Jhd, also nach den Templern auf, scheidet also aus.
Unter diesem Aspekt machen Kerzen also recht viel Sinn, oder was meint ihr?
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Zur Sand - oder Eieruhr ist anzumerken, daß sie im 13. Jh. aufkamen und also zu einer Zeit als es den Orden noch gab. Der wurde erst Anfang des 14. Jh. zerschlagen.
Erste mechanische Uhren gab es zu jener Zeit aber auch schon.
Stundenkerzen werden nicht in jedem Zimmer gebrannt haben, denn Kerzen düften den Fakt, daß sie nichts kosten nicht erfüllt haben.
Ich könnte mir in den Schlafsälen durchaus Fackeln als Lichtquellen vorstellen.
Oder aber jene heute wieder beliebten Öllampen, die mit einfachem Speiseöl brennen.
Man nehme einen Korken, durchbore ihn mit einer dicken Nadel und stecke einen Docht durch dieses Loch. Dann befülle man ein Gefäß mit Wasser. Auf dieses Wasser gieße man vorsichtig eine ca 5 bis 10 mm starke Ölschicht (Sonnenblumen-, Raps - oder Olivenöl). Dann lege man den gebastelten Schwimmer auf dieses Öl und warte, bis sich der Docht voll mit Öl gesogen hat. Nun halte man einen Streichholz an das obere Ende des Dochtes und siehe da - er brennt wie eine Kerze. Diese "Lampe" brennt solange, bis das gesamte Öl auf der Wasserschicht verbrannt ist. Ein Umkippen des Dochtes (bei einem Erdbeben o.ä.) bringt den Docht zum Erlöschen und löst keinen Großbrand aus.
So als kleine Bastelei für die langen Winterabende.
Gruß Berthold
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Sorry, ich meinte das 14. Jhd (*korrigier*)
Das was ich von der Sanduhr bisher herausgefunden habe, ist, dass die ersten Qeullenbelege auf etwa 1311 fallen, das ist eine schriftliche Erwähnung, die eine Sanduhr bezeichnen könnte, das ist aber offenbar umstritten. zumindest behaupten das diverse Webseiten, die ich gelesen habe.
Das fresko zeigt eine Frau, eine ziemlich eindeutige Sanduhr hält.
[...] die erste Darstellung dieses Zeitmessers tauchte erst auf einem Fresko aus dem Jahre 1337 - 39 in Siena auf, die erste Beschreibung vermutlich 1313 in Francesco Barberinos "Documenti d'Amore".
http://www.phaenomen.de/deutsch/geschichte/html/mittelalter__die_sanduhr.html
Berthold, wenn du da bessere Quellen hast, her damit! Ich schlecke mir alle Finger danach ab! :D
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So, bei meiner Recherche bezüglich Stundenkerzen bin ich auf den wohl frühesten Beleg für diese Art der Zeitmessung gestoßen:
in der Biographie über König Alfons von Britannien, von seinem Chronisten Bischof Asser, steht auf Teil zwei was ganz interessantes über Laternen:
"After long reflection on these things, he at length, by a useful and shrewd invention, commanded his chaplains to supply wax in a sufficient quantity, and he caused it to be weighed in such a manner that when there was so much of it in the scales, as would equal the weight of seventy-two pence, (58 ) he caused the chaplains to make six candles thereof, each of equal length, so that each candle might have twelve divisions (59) marked longitudinally upon it. By this plan, therefore, those six candles burned for twenty-four hours, a night and day, without fail, before the sacred relics of many of God's elect, which always accompanied him wherever he went; but sometimes when they would not continue burning a whole day and night, till the same hour that they were lighted the preceding evening, from the violence of the wind, which blew day and night without intermission through the doors and windows of the churches, the fissures of the divisions, the plankings, or the wall, or the thin canvass of the tents, they then unavoidably burned out and finished their course before the appointed time; the king therefore considered by what means he might shut out the wind, and so by a useful and cunning invention, he ordered a lantern to be beautifully constructed of wood and white ox-horn, which, when skilfully planed till it is thin, is no less transparent than a vessel of glass. This lantern, therefore, was wonderfully made of wood. and horn, as we before said, and by night a candle was put into it, which shone as brightly without as within, and was not extinguished by the wind; for the opening of the lantern was also closed up, according to the king's command, by a door made of horn.
By this contrivance, then, six candles, lighted in succession, lasted four and twenty hours, neither more nor less, and, when these were extinguished, others were lighted."
(58 ) Denarii.
(59 ) Unciae pollicus.
(Quelle: http://omacl.org/KingAlfred/part2.html)
Datiert wird die, im original lateinische, Biographie auf ca. 888, es gibt aber Wissenschaflter, die davon ausgehen, dass es sich um eine spätere Abschrift unbekannter Herkunft handelt.
Seine Laterne war also aus Holz und Rinderhorn. Das horn war so dünn, dass es klar war, das Kerzenlicht konnte durchscheinen, wie wenn es nicht vorhanden wäre, als ob es aus Glas gewesen wäre. Auch die Türe der Laterne war aus Horn.
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Zwei weitere Beleuchtungsmöglichkeiten sind:
a) Kienspäne...brennen leider schnell ab und rußen sehr stark...bringen aber einen recht angenehmen Duft, durch das stark harzhaltige Holz
b) Tranlampen mit Rindertalg....als Fett/Öl für die Lampen wir Rindertalg genommen...das soll wohl sehr gut funktionieren, aber auch recht stark rußen...und die Herstellung ist wohl nicht so angenehm, da man das Rinderfett selbst auskochen muss...
Wir werden die beiden Möglichkeiten in der Praxis mal testen...Kienspäne habe ich bereits hier und die Sache mit dem Rindertalg werde ich bald mal angehen.
Hier kann man aber auch noch eniges über die Geschichte von Licht nachlesen
http://www.landesmuseum-fuer-vorgeschichte-halle.de/lightkultur/light2001/
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Hallo,
der letzte Beitrag ist schon eine Weile her, aber ich halt euch mal auf dem Laufenden: Wir haben uns von Ilja Frenzel nach dem von mir geposteten Bild Kerzenleuchter drehen lassen, Talglampen habe ich zwar auch selber gedreht, aber aus dem falschen Ton. Da ich aus dem Bild nicht ersehen kann, ob es Holz ist oder mit Engoben bemalter Ton ist, das jetzt einfach eine Interpretation von mir und dafür habe ich keine Belege, noch was sons für die Tischbeleuchtung genommen wurde.
Nach Freienfels gibts Bilder, ich habe die Kerzenleuchter schon in der Kiepe ganz nach unten verfrachtet.
Liebe Grüsse, Sanni