Templerforum - Das Forum des Templernetzwerkes

Alles andere => Bücher & Filme => Thema gestartet von: Fabianus am 08. November 2006, 21:13:57

Titel: Wiedermal Galileo
Beitrag von: Fabianus am 08. November 2006, 21:13:57
Salve,

Morgen um 19:00 kommt wieder Galileo auf Pro7. Diesmal geht es u.a. um Bögen "Die ultimative Waffe des Mittelalters?".
Naja, ich werds mir trotz der vermurksten letzten Beiträge übers Mittelalter wohl doch zu Gemüte führen.

Gruß,
Fabianus
Titel: Wiedermal Galileo
Beitrag von: Lazarus v. Akkon am 09. November 2006, 00:20:11
Au mann was haben se diesmal wieder vor?
Mich schauderd noch über diese gequirlte Krümelkacke die se um den römischen Kampfwagen verzapft haben.
Dafürverpass ich doch nicht den Pilawa auf der ARD. *jokely*

mfg
Lazarus
Titel: Wiedermal Galileo
Beitrag von: Fabianus am 09. November 2006, 12:05:12
Ja, die Folge über römische Streitwagen war auch nicht schlecht *jokely*
Vielleicht sollte man mal im Namen aller Geschichtsinteressierten einen Brief aufsetzen und Galileo bitten die Finger von solchen Themen zu lassen, oder es richtig zu machen... ;-)

Gruß,
Fabianus
Titel: Wiedermal Galileo
Beitrag von: Suse am 09. November 2006, 13:47:36
Donnerstag, 16.11.06
20.15 auf 3sat
Sphinx: Kreuzzug in die Hölle
Die Tempelritter
Sie bildeten eine der mächtigsten Organisationen im Mittelalter: Die Herrschaft der Ritter reichte von Nordeuropa bis nach Sizilien, von Portugal bis nach Jerusalem. Dort stand auf dem Tempelberg die erste Burg des Ordens, daher der Name.
Dauer 45 min.
Titel: Wiedermal Galileo
Beitrag von: Markus von Verden am 09. November 2006, 14:57:44
Ach, das ist ja interesant zu erfahren! Und ich dachte das war anders.  *pfeifl*

 *pope*
Titel: Wiedermal Galileo
Beitrag von: Anja von Heidesee am 09. November 2006, 16:09:38
Na mal sehen wie der Bericht sein wird!
Habe es mir vorgemerkt.
Danke für den Tipp! *alleswirdguut*
Titel: Wiedermal Galileo
Beitrag von: Freiherr.v.Niederstimm am 09. November 2006, 19:45:43
Also ich seh gerade Galileo und seh gerade wie die mit nem Pfeil ein Ketenhemd durchbohrt haben jetzt stellen die da ne Platte hin wo der Pfeil auch durch ist *soweit ja klar* aber keine Rüstung hat eine ganz gerade platte vorne. Also müsste doch dann die Überlebenschace größer gewesen sein oder?
Titel: Wiedermal Galileo
Beitrag von: Neithan am 09. November 2006, 20:48:15
Eine Wölbung der Platte bedeutet einen größeren Schutz gegen Stöße und Schläge, daher war der Schutz besser als es eine ganz gerade Platte gewesen wäre. Allerdings stellt sich die entscheidene Frage ob das bei Pfeilen und Bolzen genauso war. Denn Hiebwaffen haben ja doch eine andere Aufschlagfläche als es Pfeilen oder Bolzen haben.
gruß Neithan
Titel: Wiedermal Galileo
Beitrag von: Fabianus am 09. November 2006, 21:48:21
Naja,

das Kettenhemd war weder vernietet, noch verschweisst. Also war der Test für die Katz.
Außerdem möchte ich anmerken, dass im Test eine gewalzte Stahlplatte verwendet wurde. Auch wenn man jetzt mit verschiedenen Stahlqualitäten kommt- eine geshcmiedete 1,5mm Platte ist wesentlich dichter und so stabiler als der gewalzte, moderne Kram.

Naja, interessant fand ich das mit den Brandpfeilen. Wurde nur leider nix über die Quellenlage verloren; ich kannte bisher nur die Variante mit Pech und Lappen und anderen Mixturen, die mit Schwefel und Eisen war bestimmt die teuerste ;-)

Gruß,
Fabianus
Titel: Wiedermal Galileo
Beitrag von: Benedikt von Söllbach am 10. November 2006, 07:53:20
Auch der ballistische Beschuss der Schile und der Kette war nicht korrekt.
Zum einen wurden moderne Spitzen verwendet (bin da aber kein Experte) und zum anderen lagen sowohl Schilde als auch Kettenhemd am Boden, was einen unrealistischen Winkel zur Folge hat.
Ich kann mir gut vorstellen, dass ein stehnder Krieger in Kette einen ballistischen Pfeilbeschuss überleben kann, denn ich habe schon bei einigen Beschusstests mit nicht optimalen Winkel auf Kette von abprallenden Pfeilen gelesen.

Eine vernietete Kette kann ausserdem durchaus auch Pfeilbeschuss standhalten, habe ich gelesen, es kommt eben auch auf die verwendete Pfeilspitze an.

Wenn jemand ein größeres Feld, einen Bogen und eine Kette zur Verfügung hat, könnte er mal einen ballistischen Beschuss mit einer stehenden Strohpuppe machen und dokumentieren, ich glaube, so einen Beschusstest gibt es noch nicht. Wäre sicherlich interessant!!!
Titel: Wiedermal Galileo
Beitrag von: Berthold von Krukow am 10. November 2006, 08:33:19
Ein andere Sender brachte mal ähnliche Tests, jedoch weitaus realitätsnaher als Gallileo. Da wurde eine von einem Plattner handgetriebene Rüstung nach einem Original aus dem Hochmittelalter beschossen mit einer Pfeilspitze, wie sie zu der selben Zeit üblich war. Der Erfolg war durchschlagend.
Auch wurde hier ein vernietetes Kettenhemd beschossen. Die Ringe wurden aufgesprengt. Der Pfeil hatte eine tödliche Eindringtiefe.
Beide Versuche erfolgten aus relativer Nahdistanz 15 bis 20 Meter.
Bei einem anderen Versuch wurde auf 90 Meter eine stehende Ritterfigur mit einem englichen Langbogen und entsprechenden Pfeilen beschossen. Mindestens einer von 10 Pfeilen hatte die Rüstung durchschlagen. Auch der Schild wirde noch perforiert, allerdings guckte die Spitze nur etwas mehr als einen cm durch.
Die Wirksamkeit von Armbrustbolzen hingegen soll weit weniger stark gewesen sein, als in Berichten aus dem Mittelalter überliefert ist. Beispielsweise konnte der Bolzen den getriebenen Plattenharnisch nicht durchdringen.
Sicher spielen bei all dem eine menge Faktoren eine Rolle. Die Ritter stehen selten still und lassen sich nicht einfach so beschießen. Rüstungen waren nicht an allen Stellen gleich stark. Der Auftreffwinkel spielt eine große Rolle und natürlich auch die verwendeten materialien. Einfache Jagdspitzen werden eine andere Wirkung gehabt haben als s.g. Panzerbrecher - die übrigens gestern bei Gallileo auch verwendet wurden.
Die Zugkraft der Mittelalterbögen war sicher um ettliches höher als die der im Test verwendeten, denn mittelalterliche Bogenschützen waren da ganz anders trainiert.
Letztendlich kann man nur sagen: Unter bestimmten Umständen ist es möglich, daß ein Pfeil einem gewappneten und gerüsteten Krieger gefährlich werden kann.

Gruß Berthold
Titel: Wiedermal Galileo
Beitrag von: Freiherr.v.Niederstimm am 10. November 2006, 13:21:16
ja das man eine panzerung durschlagen kann mit nem pfeil ist klar aber je nach dem aus welcher entfernung man schießt
Titel: Wiedermal Galileo
Beitrag von: Fabianus am 10. November 2006, 13:48:55
Wenn wir jetzt schon dabei sind ;-) Haupttodesursache eines Ritters im Pfeilhagel war wohl das Pferd. Es war zwar in spätereren Jahrhunderten teilweise auch mit Platten behangen, im 13. Jh. wohl auch mit Kette. Trotzdem gab es um die Bewegungsfähigkeit nicht allzu stark einzuschrenken Schwachpunkte im Pferdeharnisch. Und wenn ein Pferd im Galopp getroffen wird muss die verletzung nicht tödlich sein, hinfliegen wird es aber wohl schon. Was dann passiert, ist wohl klar ;-)

Beschusstests sind generell so ein Ding. ganz interessant ist auch der von Historia-Vivens; außerdem hat im Kettenhemdforum mal jemand einen Link zu einem auch recht informativen Beschusstest geschrieben. ich suche ihn mal raus.
ich denke, es gibt beim Beschuss zu viele Faktoren die für ein Resultat relevant sind, daher kann man hier wohl keine allgemeingültige Aussage treffen. Es sei denn, man würd eine große Studie anlegen... ;-)

Gruß,
Fabianus
Titel: Wiedermal Galileo
Beitrag von: Thoralf von Lucene am 10. November 2006, 13:59:53
Ob die Treffer tödlich waren oder nicht. Es reichte aus, dass sie den Gegner schwächten. Entweder moralisch oder gesundheitlich.  Die Frage ob der Winkel stimmen muß, dass Materieal optimal ect. ect. ist völlig unsinnig. Ihren Zweck müssen sie wohl erfüllt haben, sonst hätte sie niemals einer eingesetzt. Mit der Entwicklung der Rüstungen, ging auch die Entwicklung der Fernwaffe (Langbogen, Armbrust) weiter, was dementsprechen bedeutet, dass sie nützliche und wirkungsvolle Waffen waren.

Gruß Thoralf
Titel: Wiedermal Galileo
Beitrag von: Freiherr.v.Niederstimm am 10. November 2006, 14:04:36
gab ja nicht nur Kämpfer in Rüstung und schwert^^
Titel: Wiedermal Galileo
Beitrag von: Sebastian v. Eschenbrück am 10. November 2006, 14:10:09
In dem Beitrag von Galileo war wieder mal sehr vieles populärwissenschaftlich und fachlich gesehen schlichtweg falsch.
Von den bisher genannten Dingen wie vernietetes Kettenhemd, Stahlqualität usw. mal ganz abgesehen. Auch Bogentechnisch. Der Reiterbogen schoss weiter als der Langbogen? Ähm... haben die mal Ansatzweise die Zuggewichte genannt/verglichen? Nichts da, einfahc mal 2 beliebige Bögen miteinander vergleichen. Pfeilspitzen... weia... mit ner 3D-Bulletspitze aus Alutüll auf ein modernes gebautes Schild aus Mehrlagenholz, nee is klar. Den Tischler im Mittelalter will ich sehen der dir so ein Schild baut.  *jokely*
Ach was reg ich mich wieder auf...  *alleswirdguut*
Titel: Wiedermal Galileo
Beitrag von: Johann am 10. November 2006, 16:12:31
Hallo,

Zum Beschuss von Platte (nicht gewaltztes Stahlblech!):
Hier gibts einen schönen Beschusstest mit einer schweren Armbrust auf eine Brustplatte. In der Karfunkel Combat 2 wird das ganze detailliert beschrieben, Ergebnis ist, dass bessere Brustpanzer auch heftigen Beschüssen mit Armbrust (417 Kg!!!) standhielten. Dies gilt, wohlgemerkt, nur für hochqualitative Brust. Aber immerhin wird gezeigt, dass "Wunderwaffen" wie Armbrüste (Bogen mal nicht unbedingt inbegriffen) eben nicht jeden Panzer durchschlagen. Aber das Pferd ließ sich, wie schon vorher erwähnt, eben nicht so gut panzern...
Fazit: Weg mit Walzenstahltests!

Gruß vom Johann