Templerforum - Das Forum des Templernetzwerkes
Archiv => Mitglieder und Ausrüstung des Ordens => Thema gestartet von: Benedikt von Söllbach am 14. März 2006, 20:42:52
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Guten Abend!
Zum einen fange ich jetzt dann mit meinem Aketon und meinen Diechlingen an, dazu habe ich auch gleich zwei Fragen:
- Ab wann sind Diechlinge belegt?
- Ab wann sind Kniebuckel belegt?
(toll wäre auch die Grundlage :) )
Zum anderen baue ich am freitag den Holzkern meiner Schwertscheide und habe auch diesbezüglich noch ein paar Fragen.
- Kennt jemand gute Nahaufnahmen von Schwertscheiden mit Holzkern? Vor allem der Mund interessiert mich. Allgemein wären Nahaufnahmen verscheidener historischer, oder schöner nachgebauten Scheiden Interessant! (Onkel Google findet diesbezüglich leider nichts; bzw ich schaffe es nicht, ihn so zu befragen, dass er mir die richtige Antwort gibt :()
- Und ab wann sind Ort- und Mundbleche belegt bzw. für einen Templersergeanten vertretbar?
- Waren diese Bleche aus Eisen oder vielleicht auch aus Messing/Kupfer?
Ich würde gerne einen kleinen Schleifstein bei mir führen, um Schmarren auszubessern. Ich habe schon von Essmessern an der Scheide gehört, wäre auch eine kleine Tasche denkbar, die den Stein enthält? Vermutlich ist aber eine Seperate Tasche dafür am Schwertgurt besser?
Hing am Gehänge denn überhaupt etwas ausser der Waffe? Ich habe nämlich gehört, dass dem nicht so ist...
Fragen über Fragen!
Viele Grüße,
Benedikt, der dankbar auf Erleuchtung hofft
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ab ca 1250 sind diechlinge und Kniebuckel belegt.
Schau dir einfach mal die Kreuzfahrerbibel an
http://www.vogtvonhunolstein.de/frames/Bibel1.htm (http://www.vogtvonhunolstein.de/frames/Bibel1.htm)
An dem Waffengurt hing nicht als die Waffe. Der Rest hing am Leibgurt. Oft hing auch der Dolch am Leibgurt.
Gruß
Christian de Pierre
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salve Benedikt,
Diechlinge habe ich schon auf einer Miniatur von ca. 1225 gesehen. Aber ohne Schinnelire/gennouliere bzw. kniescheibe- wenn ich das recht in erinnerung habe. finde -leider,leider,leider- den link nicht wieder. sobald ich ihn hab werde ich ihn hier posten *pfeifl*
Mundbleche werden wohl aus Bronze oder eisen gewesen sein, in der maciejowskie-Bibel findet man beides. Für den templer wäre vermutlich einfaches schmiedeeisen denkbar.
ortbänder und andere Beschläge (aus bronze) hatten schon die römer für ihre Gladii. Soweit mir bekannt fanden ortbänder auch bei den Normannen Verwendung.
Gruß,
Fabianus
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Beschläge und Ortbänder sind in meinen Augen Zierrat und haben beim Templer nichts verloren!
Gruß Siegfried
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Das Ortband ist nicht nur Zierrat... meine erste Holzscheide war ohne Ortband die zweite mit einem Ortband. Die Erste war nach einem knappen Jahr an der Spitze kaputt durch Treppenlaufen, Mauerüberklettern etc...!
Das Ortband hat schon eine wichtige Schutzfunktion, allerdings geb ich dir recht , das sie im Fall Templer eine einfache Eisenkappe sein sollte OHNE jegliche Verzierung. Was die Bänder angeht geb ich dir auch recht, solange sie nicht eine Haltefunktion für die Beriemung haben.
Gruß Rannulf
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Super, vielen Dank für eure Antworten!
Also werde ich wohl Diechlinge ohne Kniebuckel bauen, wenn diese um 1230 nicht die Regel waren. Oder sollte ich für diese Zeit allgemein von Diechlingen ablassen?
Bezüglich Beschläge dachte ich wegen der Ordensregel sowiso an Eisenbeschläge :)
Die Frage ist nur das Mundblech - es schützt doch vorm ausfransen der Scheide beim Einführen des Schwertes?
Hm, vielleicht kann man auch auf das Mundblech verzichten.
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Meine erste Schwertscheide nutze ich immer noch. Trotzdem sie in Gefechten ziemlich gelitten hat, und innen sicher stellenweise gebrochen ist, hält alles sehr gut zusammen. Ich habe keine Metallteile angebaut. Vielleicht hält es deshalb, weil die Waffe nicht scharf ist? Nur an der Spitze ist der Leinenstoff abgewetzt, so das stellenweise das Holz hervorkommt. Vielleicht verstärke ich hier später mal.
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Ah, interessant was du da ansprichst!
Bezüglich des Überzugs der Scheide haben meine Recherchen ergeben, dass es wohl blankes Holz gab, häufiger jedoch die Scheide mit irgendeinem Gewebe überzogen wurde.
Gelesen habe ich dabei von Leder über Leinen und von purem Leder über dem Holzkern; Stoff überm Holz ohne darüberliegendes Leder kam wohl nur selten vor (es war aber erwähnt, ich glaube das war bei einem Fund in Schlesien oder so) - Mich würde interessieren, ob das tatsächlich der Wirklichkeit entspricht oder ob meine Recherchen nur zu einseitig waren.
Ich dachte der Einfachheit halber an einen Überzug mit relativ dünnem Leder, da es sich sicher einfacher verarbeiten lässt. Andererseits bringt dickeres Leder wohl mehr stabilität.
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Hallo,
hier kommt noch ein Nachzügler zum Thema Diechlinge. In Osprey´s "German Medieval Armies 1000 - 1300" findet sich auf einer Farbtafel (D2) eine Abbildung von einem Ritter mit Diechlingen ohne Kniebuckel. Lt. Bildunterschrift wird ein deutscher Ritter um 1200 gezeigt, nach einem Vorbild aus der Enit-Handschrift (oder so ähnlich). Auf der Nachbar-Abbildung (E1) sieht man dann einen französischen Ritter, der auf 1225 datiert wird. Ebenfalls mit Diechlingen und sogar schon mit einem Vorläufer der Kniebuckel. Lt. Osprey aus gehärtetem Leder. Vielleicht hilft´s noch was.
Viele Grüße und viel Spaß beim Nähen
Nikolaus von Schleißheim