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Archiv => Orte der Templer => Thema gestartet von: kerstin am 29. Juli 2005, 17:59:32
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Hallo Freunde,
ca 50 km nördlich von Berlin gibt es den Ort Templin. Ich könnte mir vorstellen, daß der 'was mit den Brüdern zu tun hat oder ? War vor einer Weile 'mal dort und im Heimatmuseum wollte man mir allen Ernstes einreden, daß Templin ein althochdeutsches Wort sei ,das " an einem Bach" oder ähnliches bedeutet ! Weiß jemand von Euch etwas darüber
Gruß
Kerstin
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templin war meines wissens nach, komturei..berichtigt mich jemand, wenn ich falsch liege
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Hallo Kerstin,
Ernst Staehle schreibt in seinem Buch 'Johanniter und Templer'
"Gegen die Zahlung von 1250 Mark brandenburgisches Silber übertrug der Markgraf dem Johanniterorden acht Templerkomtureien. Zu diesen gehörte auch der "Tempelhof" bei Berlin, an den noch heute der Name des berliner Stadtteils "Tempelhof" erinnert, sowie die Stadt Templin bei Potsdam.
Der Zuwachs an Templerhäusern war gerade im Osten des deutschen Großpriorats so stark, daß sich hier in kurzer Zeit eine eigenständige Verwaltungseinheit herausbildete, die dann als Balley Brandenburg Bedeutung erhalten sollte."
DerText bezieht sich auf das Ende des Templerordens.
Woher Herr Staehle sein Quelle hierfür hat, kann ich dir leider nicht sagen.
Ich hoffe, dass ich dir weiterhelfen konnte.
Gruß
Stefan
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>>Im Märkischen Museum Berlin ist ein Grenzpfahl der Templerkomturei bei Templin ausgestellt, datiert auf 1251. Der gußeiserne, nach unten konisch zulaufende Pfahl ist etwa 100 cm hoch und besitzt auf seiner quadratischen Oberseite ein eingeprägtes Templerkreuz. Mit solchen Pfählen sicherten die Templer ihren Besitz. Es ist zu vermuten, daß die Johanniter ähnliche Mittel einsetzten.<<
Quelle:
http://www.brandenburg1260.de/die_balley_brandenburg.html (http://www.brandenburg1260.de/die_balley_brandenburg.html)
Das ist doch sicher von unseren Berlinern zu überprüfen ;-)
Martí
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Hallo Stefan,
eben ! das buch habe ich auch gelesen und denke, man kann das glauben !
gruß
kerstin
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hallo marti,
das ist wirklich interessant !
gibt es in dem museum noch mehr über die templer zu erfahren ? lohnt es sich, da 'mal hinzufahren ?
gruß
kerstin
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Hallo Kerstin,
ich muss (zu meiner Schande ?) gestehen, dass meine Füße noch nie, niemals, Berliner Boden betreten haben -
Bisher habe ich einen Bogen um diese Stadt gemacht...
Das soll aber nicht heißen, dass ich sie nie besuchen möchte; nur, sie steht nicht sehr weit oben auf meiner Liste der noch zu besuchenden Orte –
Und, für mich ist Berlin im Moment etwas weit vom Schuss.
Den in meinem obigen Beitrag kursiv geschriebenen (kopierten) Text habe ich beim Googeln gefunden, der entsprechende Link befindet sich darunter (Quelle)
Jedoch,
in diesem Forum gibt es Mitglieder aus Berlin, für die es einfach wäre ein Auge in das Märkische Museum zu werfen und den Wahrheitsgehalt der Angaben zu prüfen –
Saludos
Martí
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hallo marti,
danke für deine mühe !
kerstin
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ein update von mir dazu (sozusagen als Experte für die Geschichte der Templer in Deutschland)
Einen urkundlichen Nachweis, das Templin Besitz des TO war, gibt es bisher nicht!
Die Geschichte des "Grenzpfahls" auf der angegebenen homepage ist bisher das einzige Indiz. Genau Nachfragen in Templin und dem Märkischen Museum dazu blieben bisher ergebnislos!
Wer hier etwas näheres in Erfahrung bringt, möge mir dies bitte mitteilen (an dem Ding beiße ich mir schon lange die Zähne aus...)
Eine plausible Variante könnte sein, dass dem TO eine Mühle gehört haben könnte, die sich unweit von Templin befindet. Um diese Mühle gab es Streitigkeiten, jedoch werden die Templer nicht ausdrücklich erwähnt (wie gesagt: keinerlei urkundliche Erwähnung der Templer im Umfeld von Templin!).
Mehr konnte ich dazu noch nicht herausfinden.
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@ frank :
wie gesagt, ich war in templin im heimatmuseum und habe die dortigen "experten" gefragt und die meinten, "templin" sei ein altes germanisches ( oder slawisches ? ) wort, daß "an einem bach oder an einer quelle liegend " heißt.
in dem buch von staehle ist davon die rede, daß templin komturei war, ALLERDINGS : templin, das ich meine liegt NICHT bei potsdam, sondern ca 50 bis 60 km nördlich von berlin
gruß
kerstin
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Ja, wir reden über das selbe Templin.. (nicht das bei Potsdam)
Einen Ansatz, hier zum Recherche-Erfolg zu kommen gibt es noch:
Das Eigentum der Templerkomtureien in der Mark Brandenburg ging an die Johanniter über - jedoch nicht problemlos, sondern erst nach langwierigen Streitereien zwischen dem MArkgraf Woldemar und den Johannitern; erst durch den "Vertrag von Cremmen" 1328 (??) ging das Eigentum tatsächlich an die Joanniter über, nach dem sie eine stattliche Summe Geldes bezahlt hatten.
Wem es gelingt, diesen "Vertrag von Cremmen" zwischen dem Markgrafen von Brandenburg und den Johannitern aus einem Archive auszubuddeln, der wird sicher mit der richtigen Erkenntnis belohnt...
(Dies ist mir in fast 5 Jahren Arbeit bisher nicht gelungen..)
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@frank:
cremmen könnte vielleicht das heutige kremmen bei oranienburg sein !
vielleicht könnte man 'mal den dortigen pfarrer fragen?
gruß
Kerstin
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Das könnte gut sein, das es sich um das Kremmen bei Oranienburg handelt...in diesem Kremmen wurden einige Verträge unterzeichnet, die (zu allem Unglück) auch nur "Vertrag von Cremmen" heißen...
Wenn Du in Kremmen etwas herausbekommen solltest, wäre das sicher toll...
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War eigentlich mal einer in dem Museum in Berlin und hat sich das Ding angeschaut ?
Wie schaut es mit den Berlinern aus, kann da nicht mal einer hingehen ?
Gruß Heinrich
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der vetrag heißt " vergleich von cremmen " und wurde 1318 abgeschlossen. 8 kommenden in brandenburg wurden an die johanniter verkauft ( wenigstens haben die es nicht umsonst kassiert ! ).
werde nächste woche 'mal ins märkische museum fahren und 'mal versuchen , über "meinen" heimatpfarrer was über kremmen zu erfahren. der kann vielleicht auch 'was zu alten kirchenarchiven von brandenburg wissen. irgendwoher muß herr staehle ja seine informationen haben.
kerstin
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Gefunden!?
Im J. 1318 Jan. 31. schloß der Markgraf Waldemar von Brandenburg zu Cremmen einen Vertrag
"mit deme geistlichen Manne, Bruder Paulus von Mutyna, die Commendur is tu Erford unde tu Topstede, unde ein Stathalder Bruder Leonardus von Tybertis, die ein Visitator is des Hospitales Sante Johannes von Jerusalem in allen Landen uppe dese sit des meeres, an dudeschem Lande, Demen, Denemarken , Sweden unde Norwegin, gededinget hebbin, dat he unde sin gesinde in unser sunderliker bescerminge scolen wesin, unde dat ere leit unse leit scal sin, beide binnen der Marke unde buten, dar wi bot unde herscop hebben, als in deme hertochdume tu Stettin, unde in der herscop der von Wenden unde des von Mekelborch unde anderwegene, dar man durch unse lieue oder vorchtin dun unde laten scal unde wil, unde ok dat die ordo unde die brudere mit gude unde mit rechte beide dat des Hospitales is unde des Tempels etteswaune was, bliuen an sulker vryheit, als sie von deme stule tu Rome unde von anderwegene redelkin sin begnadet, bevryet unde begiftit, unde ok dat wie ein recht richter sin, alle des unrechtes, dat eme unde sinen bruderen, unde an ereme gude, beide dat des Hospitales is unde des Tempels was, geschen is odir noch geschen mach, unde dat wie en setten an die steden, dar wie suluen nicht wesin moghin, under richtere, den sie clagin erc not, die en von unser wegin rechte richten, unde den biscoppin, die in unser herscop sin, bidden unde bieden, alse verne, alse wie von rechte mogin, dat sie en rechte richten over papen unde leyen na des paues bode unde na eres sulues walt".
Martí
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Hallo Kerstin,
bei dem Templin, daß Du meinst handelt es sich um meine Heimatstadt. Leider sagt die Stadthistorie nichts über die Anwesenheit der Templer aus.
Das Territorium, auf dem sich der Ort befindet, ist seit der Steinzeit bewohnt. Frühgeschichtliche Funde weisen auf eine germanische und slawische Besiedlung des Gebietes der Uckermark hin. Der Name der Stadt stammt auch aus dieser Zeit.
In den germanischen Sprachen kommt das Wort timpen, tempen oder tempel als Bedeutung von "Spitzer Hügel" vor. Dieser Name muß den slawischen Stämmen überliefert worden sein. Sie hängten einfach ihre Endung "lin" an, was soviel bedeutet wie "am Wasser gelegen". Der Standort für den Aufbau der Stadt wurde von den askanischen Markgrafen Johann I. und Otto III. bewußt gewählt. Das etwas erhöhte Gelände umgeben von sumpfiger Landschaft diente der Stadtverteidigung. Die sich hier kreuzenden Handelsstraßen von Magdeburg nach Stettin und die in Richtung Hamburg förderten die mittelalterliche Stadtentwicklung. Erste Siedler kamen aus dem Harzgebiet und der Altmark. Die fischreichen Seen, die Wälder und Wiesen boten eine sichere Erwerbsgrundlage für Ackerbau, Fischereiwesen und Jagd.
Es gibt jedoch eine Spur, die darauf hindeutet, daß die Templer hier ansässig waren - da bin ich aber noch nicht fertig mit meinen Recherchen .
An der Namensgebung haben sie aber offensichtlich keine Aktien.
Libe Grüße
Berthold
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@berthold:
danke für die rückmeldung, bitte melde dich doch, wenn du 'was herausbekommst ! würde mich wirklich interessieren !
vielleicht weiß ja euer pfarrer etwas !?
@alle : war heute im märkischen museum in berlin ;sehr dürftiges ergebnis:
der bewußte grenzpfahl ( den ich beim ersten vorbeigehen glatt übersehen habe ) ist ein ca 1 m hoher schwarzer glatter stein mit quadratischer ca 30 cm langen oberseite , auf der das tatzenkreuz eingraviert ist. nach unten läuft er konisch zu ( wahrscheinlich war er bis zu einen bestimmten höhe in der erde eingegraben ).
und jetzt kommt's : der text dazu : "grenzpfahl, mit dem die templer ihre eigentümer kennzeichneten, stammt aus dem dorf tempel, kreis ost-sternberg " !!
das hat also nichts mit unserem templin zu tun , sondern lag oder liegt im osten, gehört heute zu polen.
mit den "forschungen" zum vergleich zu cremmen bin ich noch nicht viel weiter, es gibt aber in berlin ein zentralarchiv für kirchenurkunden, 'mal sehen, ob man da als privatperson einblick nehmen darf
gruß
kerstin
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Na das sind ja rasante Entwicklungen *freu*
@Kerstin
Hast Du ein Bild von dem Grenzpfahl?
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@frank:
leider war die mitnahme irgendwelcher sachen in die ausstellungsräume verboten ( hatte fotoapparat mit !! ),versuche nochmals beschreibung:
ein pfahl ca 1 m lang aus glatten schwarzem stein ( kann nicht sagen, welche art stein ), bei sicht von oben quadratischer querschnitt, seitenlänge ca 30 cm mit eingraviertem tatzenkreuz. bei sicht von der seite verjüngen sich die seitenlängen nach unten ( sicher, um das eingraben des pfeilers in die erde zu erleichtern )
war übrigens das einzige, was über die templer zu sehen war.
kerstin
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Danke für die Beschreibung! Echt schade, dass man das nicht fotografieren konnte/durfte...
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Vielleicht kann Kerstin zeichnen.... ;)
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Ich darf am 17.o8.o5 Fotos im märkischem Museum machen Bericht darüber folgt.
Am 27.08.05 werde ich Bilder im technick Museum in Berlin machen dort ist ein Schiff der Templer(als Model) ausgestellt, mal sehen was es ist.