Mittelalter > Mittelalter allgemein
Schnittmuster Schwestern Darstellung
Benedikt von Söllbach:
Das mit den weißen Rändern ist mir auch schon aufgefallen; das Templerbild das du meinst, ist sicher das aus dem Historia rerum in partibus transmarinis gestarum?
Eine Erklärung habe ich dafür nicht, ich schätze aber, dass das mehr eine Bildgestaltungsmode war, als eine reale "Sache" an der Gewandung.
Vermutlich soll das einfach für eine besseren Kontrast sorgen.
Johannes vom Gollenstein:
Dieser Bruder war gemeint: http://beni.hallinger.org/history/gallery.php?g2_itemId=1812
Du findest diese weißen Ränder auf sehr vielen Abbildungen:
http://de.academic.ru/pictures/dewiki/66/BaldwinII_ceeding_the_Temple_of_Salomon_to_Hugues_de_Payns_and_Gaudefroy_de_Saint-Homer.JPG
http://images.bistummainz.de/24/2368/1/77223427062464289679.jpg
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/b/ba/Hildegard_von_Bingen.jpg
Was mich etwas irritiert: der weiße Streifen ist selten ganz am Rand. Oft kommt nach dem hellen Streifen noch ein dunkler.
Wäre ich ein Maler, würde ich zur Abgrenzung den weißen Streifen an den Rand setzen, um einen Kontrast zu erzeugen.
Tendenziell neige ich auch dazu, es als gestalterisches Element zu sehen. Aber seltsam ist es schon, und ganz überzeugt bin ich nicht...
Cornelius:
Ich habe heute mal einen auch mit Handschriften arbeitenden Kunsthistoriker gefragt und der meinte ganz klar, dass es sich dabei um eine Weißhöhung handle, quasi das Gegenstück zu einer Schattierung. Bei dem ganzen Aufwand, den die Miniaturmaler in Darstellung der Kleidungsfalten gesteckt haben, ist das meines Erachtens auch kein Wunder. Knöpfe und Borten werden wenn dann ja auch mit sehr feinem Strich ausgeführt, sodass man sie fast übersehen kann. Der Templersergeant sähe ohne die Kontur auch weniger schick aus. Aber selbst wenn es sich ab und zu um eine naturalistische Abbildung von Realien handeln würde – mehr als eine Naht mit weißem Garn/Zwirn kann es dann ja kaum sein.
Johannes vom Gollenstein:
Danke für's Fragen, interessante Info!
Aber ich frage mich halt:
Wenn es eine Weißerhöhung ist, warum dann nur an den Rändern und nicht auch bei anderen Falten?
Spontan hätte ich auf eine helle Naht getippt (bzw. eine Ziernat). Aber warum sollte man mit hellem Faden nähen und was soll ein Mönchsgewand mit Ziernaht?
Ich weiß, darüber wird man stundenlang philosophieren können, ohne ein schlüssiges Ergebnis zu erhalten. Ich fand es einfach spannend.
Benedikt von Söllbach:
--- Zitat von: Johannes vom Gollenstein am 19. Juni 2016, 08:54:49 ---Aber warum sollte man mit hellem Faden nähen und was soll ein Mönchsgewand mit Ziernaht?
--- Ende Zitat ---
Leinengarn wäre eine Erklärung. Bei meiner Kutte oder dem Waffenrock gäbe das einen grob ähnlichen Effekt.
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