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Schildberiemung

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Heinrich von der Losheide:
woher und aus welchem jahr stammt dein erstes bild?

Lazarus v. Akkon:

--- Zitat von: Heinrich von der Losheide am 10. Juli 2013, 14:27:10 ---woher und aus welchem jahr stammt dein erstes bild?

--- Ende Zitat ---
Das ist der Goliath aus der Mac (Morgan oder auch Kreuzfahrer) Bibel
circa um 1250

William:

--- Zitat von: Cornelius am 10. Juli 2013, 09:24:59 ---
Worauf stützt sich das mit der Spitze nach oben, William?
--- Ende Zitat ---

Nur auf Versuch und Irrtum - keine Belege! ;)

Kommt halt sehr auf die Größe des Schildes (dargestellte Epoche) an. Die relativ kleinen wappenförmigen Reiterschilde sind kein Problem - die kann man mit dem Schildriemen entweder an der Seite oder auf dem Rücken tragen. Aber sobald die Größe eben so ist, das es sich in der Rückentrageweise, beim Hinsetzen mit der Spitze unten "abstützt" - also aufkommt - würde es das Pferd irritieren, bzw. sogar verletzen oder durchgehen lassen. Da hatte ich dann für längere Ausritte die Beriemung so angebracht, das ich es mit der Spitze nach oben auf dem Rücken tragen konnte.

btw. ich hatte vergessen zu erwähnen, das ich mein Pferd auf den mittelalterlichen Sitz trainiert hatte - also Beine eher nach vorne (kein englischer Sitz), wodurch es deutlich schwieriger wird Schenkelhilfen zu geben. Dadurch ist aber eben auch ein seitlich baumelnder größerer Schild wieder unmöglich, da er dort gegen die Flanke des Pferdes haut, wo man sonst antreibt - genau so reagierte dann mein Pferd auch darauf....und natürlich auch wieder Verletzungsgefahr für das Pferd, bei schnellerer Gangart!

Daher kam ich zu dem Schluss, das längere Schilde - auf Reisen und dennoch "am Mann" - eher auf dem Rücken mit Spitze nach oben getragen wurden! (Wie gesagt, das gilt nur für die größeren Schilde und längere Ritte, wo man nicht unmittelbar mit einem Kampf rechnet!)
Nebenbei ist so auch der Kopf-Nackenbereich besser vor Pfeilen etc. von hinten geschützt.

Aber das sind eben nur Erfahrungswerte - ohne Recherche und Belege.........aber vielleicht ja doch als hilfreiche Hinweise für deine Arbeit zu verwenden!

Benedikt von Söllbach:

--- Zitat ---Daher kam ich zu dem Schluss, das längere Schilde - auf Reisen und dennoch "am Mann" - eher auf dem Rücken mit Spitze nach oben getragen wurden! (Wie gesagt, das gilt nur für die größeren Schilde und längere Ritte, wo man nicht unmittelbar mit einem Kampf rechnet!)
--- Ende Zitat ---
Liegt aber vielleicht genau hier ein Denkfehler vor?
Bei den Recherchen zu meinem Büchlein habe ich einen Bericht gesehen (näheres ist im Buch verfußnotet), der bezeugt, dass selbst bei Feinderwartung die Teilnehmer eines heerzuges gerade mal ihre Lnazen (oder warens die Helme? oder die Schilde? na nicht so wichtig für mein Fazit) an sich genommen haben. Das Fazit für mich: Zusammen mit dem Fakt, dass in der Templerregel eindeutig steht, dass die Rüstung erst vor der Schlacht angelegt wurde, glaube ich nicht, dass es üblich war, "mit Schild" am Mann zu reiten.

Wozu auch? Ernstere Schlachten kündigten sich an (man hatte ja Späher, d.h. genug Zeit sich zu organisieren) und Wegelagerer waren i.d.r zu schlecht ausgerüstet um einem berittenen Heerzug enrsthaft gefährlich zu werden.
Auch fürs heilige Land mag das gelten. Wir haben da wohl oft das falsche Bild im Kopf dass da bei jedem Ritt ein Sarazenenüberfall stattfnand. Tatsächlich war es wohl eher "sehr häufig" im ärztlichen Beipackzettelsinne, d.h. wenns einmal von Hundert vorkommt, dann ist das bereits "sehr viel". Wir dürfen auch nicht zu sehr heutige Kriegsgebahren in die damaligen projezieren.

William:

--- Zitat von: Benedikt von Söllbach am 11. Juli 2013, 18:10:04 ---   Das Fazit für mich: Zusammen mit dem Fakt, dass in der Templerregel eindeutig steht, dass die Rüstung erst vor der Schlacht angelegt wurde, glaube ich nicht, dass es üblich war, "mit Schild" am Mann zu reiten.

--- Ende Zitat ---

Hi Beni,

diese Selbstversuche waren noch lange vor meiner Templerzeit und haben daher nix mit der Templerregel zu tun! ;)

Da nicht jeder berittene Kämpfer immer und überall einen Tross dabei hatte und wir auch längere Ausritte in Gewandung gemacht haben (eben um verschiedene Dinge auszuprobieren, wie z.B. Bruche, Kettenbeinlinge etc.) kamen auch solche Schildtest vor.

Wie gesagt, es sollte nur ein praktischer Hinweis sein - eben auch in Bezug auf nicht eindeutig zuzuordnende Reste von Nägeln und Leder an Orginalschilden!

Damals hat es mich nur interessiert ob und wie es möglich wäre - weniger was historisch belegt ist...........ist halt lange her! ;D

Um so mehr bin ich aber nun an den Recherchen von Cornelius interessiert!

Nach den damaligen Tests, finde ich diese Variante am praktikabelsten:

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