Original von Dominicus von Falkensteyn
Warum sollte es "das wahre Kreuz" in der Form, dass es die Truppen vor sich hertrugen ueberhaupt gegeben haben - immerhin hatten die Truppen im heiligen Land auf ihren Maerschen schon ein grosses "Kreuz" in Form der gesamten Vorraete, etc. mit sich herumzuschleppen - und bei den begrenzten Wasservorraeten waere es ein ziemlich grosses und unnuetzes Risiko gewesen, diese Reliquie auch noch mit sich herumzutransportieren.
Hallo Domenicus,
Du hast Dir sehr viel Mühe gegeben, diese Frage von ussi ernsthaft zu beantworten. An einigen Stellen muß ich Dir jedoch widersprechen.
Es wurde auf den Kreuzzügen kaum Proviant mitgeführt. Das nötige an Essen und Trinken wurde requiriert, geplündert würden die heutigen selbsternannten Gutmenschen sagen.
Ebenfalls nicht außer Acht zu lassen war damals wie heute der Aspekt der psychologischen Kriegsführung. Eine Reliquie mit in die Schlacht zu führen war nahezu ein Garant für einen Sieg. Alle glaubten an die Wirksamkeit der verheißungsvollen Mcht der Reliquie und der Templerorden hat nicht wenig seines Vermögens aus einem florierenden Handel mit eben solchen "unnützen" Gegenständen bezogen.
Nun zum Wahren Kreuz. Das Kreuz, das wir damals auf dem Feldzug gen Hattin mitführten, war natürlich nicht das Kreuz an dem Jesus dereinst gekreuzigt worden war. Dazu war es zu klein und darüber hinaus zu prunkvoll. Dieses Kreuz war eher ein kreuzförmiger Behälter, besetzt mit Gold und Edelsteinen. Dieses Kreuz enthielt ein Geheimfach, dessen Mechanismus nur wenigen bekannt war. In eben diesem Fach war ein Splitter vom Wahren Kreuz, nicht viel größer als ein Taschenmesser.
Als der Bischhof sah, dass die Reliquie in Gefahr war, denn die meisten Templer, abgesehen von ihrem irre gewordenen Großmeister Gerard de Richeford waren der Meinung, dass der Gang nach Tiberias Wahnsinn und nicht zu gewinnen sei, nahm er sie noch vor der Schlacht von Hattin aus ihrem Versteck, wickelte sie in eine Leinentuch, das er mit einer schmucklosen Kordel zusamenband und befahl mir und einem Bruder des Hospitaliterordens, sie in Sicherheit zu bringen.
Wir streubten uns anfangs, da das Heer dann nicht mehr unter dem Schutz des Wahren Kreuzes stehen würde und also zu Grunde gehen mußte. Aber der Bischhof überzeugt uns dann doch.
Wir sollten das Wahre Kreuz in der Wüste an einem sicheren Ort verstecken. Als ich die Reliquie an mich nahm, stach ich mir einen Holzsplitter in den Handballen der linken Hand. Zunächst fürchtete ich, dass es Wundbrand werden würde, aber statt dessen wurde ich unsterblich und bewahre die Reliquie heute noch auf. Wo, verrate ich natürlich niemandem, zu groß ist die Macht, die davon ausgeht. Aber eines sei schon mal gesagt - sie ist nicht (!!!!!) in meinem Haus versteckt. Für alle die jetzt auf die Idee kommen sollten mein Haus auseinander nehmen zu wollen.
Gruß
Berthold
P.S. So ähnlich habe ich die Geschichte unter dem Pseudonym J. Kastner in dem Roman "Das wahre Kreuz" niedergeschrieben