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Meine ersten Versuche
Benedikt von Söllbach:
--- Zitat ---Ich weiss, dass das Thema kontrovers diskutiert wird, aber meines Erachtens ist die Leibkordel ein rein franziskanisches Phänomen, Templer dürften durchweg Gürtel getragen haben
--- Ende Zitat ---
Nein, das kann ich absichern. Das ist (genau wie Sandalen) den Franziskanern vorbehalten.
Besorg dir am besten auf dem nächsten Markt beim Schmied eine einfache, schlichte D-Schnalle und einen passenden Lederriemen. Als Breite kann ich dir um die 2cm empfehlen.
William:
Hier beginnen die Bestimmungen für die Brüder Ritter und die dienenden Brüder des Konvents.
138.
Jeder Bruder Ritter des Konvents soll drei Pferde und einen Knappen haben. Die Gestattung eines vierten Pferdes und eines zweiten Knappen steht im belieben des Meisters. Für ihre Pferde sollen ihnen gleichgroße Rationen Hafer verabfolgt werden. Sie sollen haben: ein Panzerhemd, Eisenhosen51), einen Helm oder eine Kappe von Eisen, ein Schwert, einen Schild, eine Lanze, eine türkische Keule, einen Waffenrock, Achselstücke und Fußstücke, außerdem drei Messer, nämlich ein Dolchmesser, ein Brotmesser und ein kleines Messer. Ferner kommen ihnen zu: eine Pferdedecke, zwei Hemden, zwei Beinkleider, zwei paar Strümpfe und ein kleiner Gürtel, den sie über das Hemd schnallen sollen. In diesen Kleidern sollen alle Brüder des Tempels schlafen, außer wenn sie krank im Hospitale liegen. In diesem Falle müssen sie sich die nötige Erlaubnis einholen. Auch sollen sie einen vorn und hinten mit Zacken verzierten Leibrock haben, ferner einen langhaarigen Pelz und zwei weiße Mäntel, einen gefütterten und einen nicht gefütterten. Den gefütterten muss jeder im Sommer zurückgeben, doch kann der Drapierer auch einem denselben belassen, wenn der Betreffende kränklich ist.
139.
Jeder Bruder Ritter soll eine Kappe52), eine Kutte und einen Lederriemen zum Gürten haben, ferner drei Bettstücke, nämlich einen Sack, um Stroh hineinzutun, ein Betttuch und eine leichte wollene Decke oder was der Drapierer ihm geben will. Auch eine dicke Decke kann er haben, wenn man sie ihm gibt, um damit sein Bett oder das Panzerhemd, wenn er ausreitet, zu bedecken. Die dicke Decke muss aber weiß oder schwarz oder gestreift sein. Außerdem kann er zwei kleine Säcke haben, den einen, um seine Bettwäsche hineinzutun, den andern zur Aufbewahrung seines Waffenrocks und seiner Achselstücke; desgleichen einen kleineren aus Leder oder Kettengeflecht, um das Panzerhemd bei sich zu führen; und wenn er den einen hat, kann er den andern nicht haben.
140.
Er kann ein Tischtuch haben und ein anderes Tuch, um den Kopf zu waschen, ferner ein grobes Tuch, um den Hafer zu sieben, und ein Stück Zeug, um das Pferd damit zuzudecken. Wenn er jedoch bereits eine dicke Decke hat, die er auf dessen Schultern legen kann, so darf er das Stück Zeug nicht noch haben. Er soll einen Kessel zum Kochen und ein Gefäß, um den Hafer zu messen, haben. Auch, kann er ein Beil und eine Raspel führen, wenn man es ihm erlaubt, wenn er jedoch auf Reisen ist, darf er dies nicht beständig bei sich führen, außer mit Erlaubnis des Meisters. Er kann auch drei paar Quersäcke haben, nämlich ein Paar für sich und zwei Paar für die Knappen; ferner zwei Becher zum Trinken und zwei Feldflaschen, sowie einen Langriemen und einen Gurt mit einer Schnalle und einen zweiten ohne Schnalle, ebenso einen Napf aus Horn und einen Löffel. Außerdem kann er einen Hut aus Baumwollenstoff oder Filz haben, sowie ein kleines Zelt und ein Holzgestell. Ihre Waffenröcke aber sollen ganz weiß sein.
Demnach kann der Leibgürtel über dem Hemd und ebenso der Gurt über der Kutte auch ohne Schnalle sein - aber wohl aus Leder und dann geknotet. Wobei der geknotete eher über dem Leibhemd Sinn macht, da dieses ja auch beim Schlafen anbehalten wird und der Gurt mit Schnalle dann über der Kutte.
Ob einzelne Brüder in diesen geknoteten Gurt dann - nach dem bekannten Vorbild der Franziskaner - dort 3 Knoten, zur Erinnerung an ihre Gelübte gemacht haben, kann zwar nicht ausgeschlossen werden, aber üblich oder gar vorgeschrieben war es auf keinen Fall.
In jedem Fall wäre es dann der "unsichtbare" Gurt über dem Leibhemd, nicht der über der Kutte.
Da es darüber hinaus auch nirgends verboten und gleichzeitig ein Zeichen der Frömmigkeit und Verbundenheit mit dem Orden wäre, hätte dies bestimmt niemanden gestört - aber wie gesagt es ist weder belegt, noch Vorschrift - bestenfalls toleriert und so sollten wir es dann auch halten. *pope*
Für den "Leibgurt" kann ich Hirschlder sehr empfehlen - weich wie Wolle, weiß und eben stabil wie Leder - läßt sich außerdem sehr gut knoten und wieder öffnen!
Gruß
William
ps. kurz "Klugscheißmodus" an (nicht bös gemeint!)
--- Zitat ---Original von Kurt Westfal
@ William: Nein, der Waffenrock hat keine Ärmel. Zum Einen wollte ich ja Mitte des 12.Jhd. darstellen
--- Ende Zitat ---
Mitte des 12. Jhd. würde bedeuten um 1150 a.d. (dann "Langarmwaffenkutte") - du meinst also wahrscheinlich Mitte des 13. Jhd - also nach 1240 (ab da Waffenrock ohne Arm) - oder? *smoky*
Heinrich von Hohenfels:
Zu den Gurten:
Der Langriemen und die Gurte mit und ohne Schnalle könnten auch für die Pferde sein.
Gabriele hatte diese Theorie mal anhand der französischen Fassung aufgestellt.
Der Gurt über dem Leibhemd konnte wohl auch eine Schnur sein, denn im Prozess gegen den Orden, machte manche die Aussage, dass sie eine Schnur über dem Leibhemd trugen. Ergo, wie schon gesagt, keine sichtbare Schnur über der Kutte.
Lancelot Graf von Rothenfels:
--- Zitat ---Der Langriemen und die Gurte mit und ohne Schnalle könnten auch für die Pferde sein.
--- Ende Zitat ---
1. ) "Könnte" für die Pferde sein ist genauso spekulativ wie die Behauptung, daß es zur Leibgürtung gedacht war.
2.) Als Reiter sage ich dir, daß du mit einem Langriemen sowie 2 Riemen ( einer mit, einer ohne Schnalle) an einem Pferd nicht wirklich viel festurten kannst.
Ich denke Wil wird mir hier recht geben.
Zu der Schnur im Prozess - hier wurde den angeklagten Brüdern wohl sämtliche Ausrüstung genommen und um die Kleidung an ihrem Plaqtz zu halten könnte auch die benannte Schnur verwendet worden sein.
Aber eben alles nur Spekulation denn man weiß ja nichts genaueres....
Benedikt von Söllbach:
Guten Morgen,
zum Thema Gürtel kann ich auch noch was beisteuern:
- Der Langriemen ist recht wahrscheinlich eine Longierleine, die anderen Riemen dienen wohl zum Verschließen/Befestigen des Kriegssattels, den die Dienenden nicht haben.
- Der normale Gürtel über der Tunika ist ein Ledergürtel
- Der Leibgürtel ist neben seiner Funktion des Festhaltens des Hemdes ein religiöses Ausrüstungsstück. In den Prozessakten ist die Rede von "wollweißer Schnur". Dieser Gürtel wurde von den Zisterziensern übernommen, die hier ein fingerbreites Wollband nutzten. Es ist gut möglich, dass nicht nur schnüre, sondern auch solche dünnen Bänder (Kammgewebt) verwendet wurden.
Wegen den Knoten würde ich eher zu einem "gabs nicht" tendieren, da das rein franziskanisch war und deswegen ein Templer wohl nicht auf die Idee gekommen sein durfte, da Knoten reinzumachen.
Die zitierten Artikel müssen übrigens mit vorsicht gelesen werden und sollten in jedem Fall mit einer anderen Quelle (Upton-Ward, Curzon) abgestimmt werden, weil da einige kleine, aber wesentliche Fehler drin stecken (wie z.b. das Wörtchen "oder" zwischen den beiden Kopfbedeckungen, das in Wirklichkeit ein "und" ist)
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