Autor Thema: Sprichworte mit Ursprung im MA  (Gelesen 7425 mal)

Lancelot Graf von Rothenfels

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Sprichworte mit Ursprung im MA
« am: 06. März 2008, 07:13:14 »
...hat sich  nicht jeder von uns schon mal gefragt woher so manche Sprichworte kommen die wir tagtäglich benutzen aber gar nicht wissen welchen Ursprungs sie sind ?

Ich habe hier mal einige zusammengetragen ...... ist sehr interessant zu lesen   *headbangl*

Vielleicht habt ihr ja auch was im Ärmel  *smoky*


"Er kann dir nicht das Wasser reichen"
Gegessen wurde im MA mit den Fingern - nach dem essen mußten die Hande gereinigt werden. Dazu bekam der Diener den Befehl :"Er möge das Waschwasser bringen".
Der Diener nahm sodann den Wasserkrug und goß die Waschschüssel voll - verschüttete er dabei etwas oder mißlang ihm dabei etwas so konnter er"einem nichtmal das Wasser reichen". Das war so ziemlich das Schlimmste was man damals zu wem sagen konnte!


Alles in Butter
Die schönsten und besten Glaswaren kamen in damaliger Zeit aus dem fernen Venezien - jedoch ging beim Transport der teuren und kostbaren Waren immer immens viel zu Bruch. So kamen die Fuhrleute aus die Idee die Glaswaren in große Fässer zu legen und mit flüssiger Butter einzugießen. So überstanden sie den Weg unbeschadet und selbst wenn ein Fass vom Wagen fiel blieb das Glas heil.....


In der Kreide stehen

Die Kreidetafel war in den Tavernen des MA der Pranger für säumige Zecher.Wer gerne trank und nicht bezahlte wurde auf der Kreidetafel "verewigt" und stand somit "in der Kreide"

Das geht auf keine Kuhaut
Damals glaubten die Menschen, daß der Teufel alle Sünden aufschreibt.
Er benutzte dafür jedoch kein Papier sondern Tierhäute und wenn nun ein besonderer Schurke sehr viele Sträflichkeiten beging so ging das "auf keine Kuhaut".

Im Stich lassen
Fiel damals ein Ritter samt Rüstung vom Pferd so konnte er nur mit Hilfe seines Knappen wieder aufstehen. War dieser nun zu faul um seinem Herrn zu helfen so ließ er ihn "im Stich" des gegnerischen Schwertes.

Auf die hohe Kante legen
Damals wurden Geld und Wertgegenstände beim zu Bett gehen auf die - hoch angesetzte Kante  des Himmelbettes  - daher "auf die hohe Kante " gelegt.

Durch die Lappen gegangen
Treibjagden wurden damals mit Hilfe von Tüchern die die Treiber vor sich hielten - durchgeführt. Büchste jedoch ein Stück Wild trotz der Tücher aus, so war es "durch die Lappen gegangen"

Einen Zahn zulegen
Der Kochtopf wurde mittels zwei gezahnten, verstellbaren Eisenstäben über das Feuer gehangen. Sollte nun das Essen schneller garen, so wurde der Topf mittels der Zahnung tiefer gestellt - also "ein Zahn zugelegt"

Aus dem Stehgreif sprechen
Steg Reif war die MA Bezeichnung für den Steigbügel am Sattel. Wenn nun ein Herold eine Bekanntmachung vortrug so blieb er im Steg Reif stehen um - bei negativen Nachrichten -  schnell wieder wegreiten zu können - er sprach also "aus dem Steg Reif "

Pech gehabt
Bei einem Angriff auf Bollwerke des MA wurden diese oft durch heisses Pech, das über die Pechnasen nach unten gechüttet wurde , verteidigt. Traf nun einen Angreifer dieses heisse Pech so hatte er "Pech gehabt"

Ins Bett steigen
Um sich im MA im Bett vor Ungeziefer zu schützen standen die Betten auf höheren Beinen als heute . So mußten die Menschen um ins Bett zu kommen über mehrere Stufen "ins Bett steigen"


Etwas aus dem Hut ziehen
kommt von den Bogenschützen die ihre Ersatzsehne unter dem Hut aufbewahrten um sie so vor Regen zu schützen . Bei Notwendigkeit "zogen sie diese also aus dem Hut" hervor.

Aus heiterem Himmel
soll sich auf den Pfeilhagel eines bestimmten Pfeiltyps beziehen. Dieser war auf dem Flug kaum zu hören und traf so "aus heiterem Himmel" und völlig unbemerkt auf seine Opfer nieder.

Das Viktory - Zeichen
soll sich nicht vom Englischen "Viktory" (Sieg)  ableiten sondern davon kommen, daß die Franzosen gefangenen Langbogenschützen den Zeige.- und Mittelfinger abschnitten um sie so zu hindern, je wieder einen Bogen abzuschießen. Die Bogenschützen provozierten den Gegner somit damit, indem sie die beiden Finger - und somit ihre Bereitschaft jederzeit zu schießen - zeigten.


Auf den Hund gekommen
Im MA war der Boden der Geldtruhen oftmals mit Tierbildern bemahlt oder mit Fell ausgelegt damit es nicht so laut klimpert. Gingen nun die Geldmittel zur Neige und man näherte sich dem Boden der Truhe, so war man "auf den Hund gekommen"
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Benedikt von Söllbach

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Sprichworte mit Ursprung im MA
« Antwort #1 am: 06. März 2008, 07:58:54 »
:D Nette Aufstellung!

Zitat
Pech gehabt
Bei einem Angriff auf Bollwerke des MA wurden diese oft durch heisses Pech, das über die Pechnasen nach unten gechüttet wurde , verteidigt. Traf nun einen Angreifer dieses heisse Pech so hatte er "Pech gehabt"
Ich meine mich zu erinnern, mal gelesen zu haben, dass das mit dem Pech wiederlegt ist und die Pechnasen Öffnungen für Seile und Ketten waren.
Die Pechnasen, die man häufig im Zwinger findet, sind demnach Schusslöscher nach unten, damit die Verteidiger die Angreifer unter Beschuss nehmen konnten.

Ich weiß leider nicht mehr wo ich das gelesen hatte, kann also auch nicht mehr sagen, was da dran ist.
Probate spiritus si ex Deo sunt. ("Prüfet den Geist, ober er von Gott kommt" - Paulus)
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Lancelot Graf von Rothenfels

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Sprichworte mit Ursprung im MA
« Antwort #2 am: 06. März 2008, 08:10:02 »
@Beni

 *pope*  So berichtet der Volksmund - habe keine Belege oder Ansprüche auf die einzige Wahrheit.... einzig das Ansinnen euch mit diesen Geschichten zu erfreuen ! *pope*
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Sprichworte mit Ursprung im MA
« Antwort #3 am: 06. März 2008, 09:35:03 »
Schon aus der Römischen Ära stammt der Spruch: Jemandem ein X für ein U vormachen.

Nun wurde im Rom der Antike das U als  V geschrieben. (Ave Maria heißt eigentlich Aue Maria.)

X und V standen aber auch für die römischen Zahlen X= 10, V = 5.
Gewiefte Schreiberlinge konnten nun bei ihrer Kassenführung absichtlich  ein X wie ein V aussehen lassen oder die Schenkel des V nach unten verlängern, so daß aus dem Wert 10  plötzlich eine 5 wurde.

Daher steht diese Redewendung für - jemanden betrügen, hinters Licht führen ihn prellen.

Gruß Berthold
Wenn wir vergessen wer wir waren, hören wir auf zu sein wer wir sind.

Benedikt von Söllbach

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Sprichworte mit Ursprung im MA
« Antwort #4 am: 06. März 2008, 10:18:23 »
@Lancelot: Ich habs auch mit einem Grinsen im Gesicht gelesen :)
Wollte nur eine Nebendiskussion anstoßen, vielleicht weiß jemand ja was näheres zu den Nasen. Fiel mir halt grad so ein :D
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Sprichworte mit Ursprung im MA
« Antwort #5 am: 06. März 2008, 18:05:04 »
Im Stich lassen
Fiel damals ein Ritter samt Rüstung vom Pferd so konnte er nur mit Hilfe seines Knappen wieder aufstehen. War dieser nun zu faul um seinem Herrn zu helfen so ließ er ihn "im Stich" des gegnerischen Schwertes.

^^ also da weher ich ja nicht so gern ritter gewesen



ich hätte da auch noch eine aber vielleicht kennt ihr das ja schon:

Jemandem was anhängen
wenn früher jemand viel über einen anderen hinter seinem rücken schlecht geredet hat und das "opfer" denjenigen vor gericht zog und der richter ihn für schuldig erklärte wurde ihm entweder ein lastenstein umgehangen und er muste damit durchs dorf laufen  oder er wuder auf den marktplatz "angekettet" und ihm ein zettel mit dem verurteilungsgrund umgehangen.






ich hoffe es ist halbwechs verständlich geschriben und richtig
semper fidelis

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Sprichworte mit Ursprung im MA
« Antwort #6 am: 06. März 2008, 19:54:04 »
Für einen eine Lanze brechen

Das heißt heute für einen anderen ein gutes Wort einlegen, Fürsprache halten.

Ursprünglich für einen Ritter einen Kampf mit Lanze zu bestreiten.
Gott mit Euch

Thomas, der Verwalter

Berthold von Krukow

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Sprichworte mit Ursprung im MA
« Antwort #7 am: 06. März 2008, 23:55:43 »
Hallo Thomas,
beim Tjosten kam es nicht darauf an, den gegnerischen Reiter von seinem Pferd zu stoßen oder gar ihn zu töten. Es kam darauf an die eigene Lanze möglichst kunstvoll am Gegner zu zerbrechen, Dafür waren diese Lanzen mit Sollbruchstellen versehen.
Ritt aber ein Lanzenstecher nun nicht für sich, sondern im Namen einer holden Maid oder gar im Rahmen eines Gottesurteils, dann brach er die Lanze nicht für sich, um selber Ruhm und Ehre zu erlangen sondern er brach die Lanze für jemand anderen - als Stellvertreter sozusagen.

Für jemenaden einspringen oder ein gutes Wort (vor Gericht z.B.) einlegen, nennt man deswegen - für jemanden eine Lanze brechen.

Gruß Berthold
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Lancelot Graf von Rothenfels

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Sprichworte mit Ursprung im MA
« Antwort #8 am: 14. März 2008, 07:38:24 »
... hier noch ein paar .....


Aller guten Dinge sind drei - Der Ursprung liegt wahrscheinlich in der mittelalterlichen Rechtspraxis. So wurde 3mal pro Jahr Gericht (Thing, Ding) gehalten. Ein Angeklagter war auch 3mal vorzuladen. Erschien er auch beim dritten Mal nicht zur Verhandlung, dann wurde in Abwesenheit verhandelt.

Auf großem Fuß leben - Der Graf von Anjou erfand im 12. Jahrhundert spitze Schnabelschuhe, um seine stark verformten Füße besser verbergen zu können. Damit schuf er einen neuen Modetrend. Die Schuhgröße wurde zum Maßstab für das gesellschaftliche Ansehen. Wer es sich leisten konnte, der lebte auf “großem Fuß”.

Blau machen
- Auch die Redensart "Blau machen" stammt aus dem Mittelalter. Damals gab es zum Färben von Stoffen nur die Möglichkeit Naturstoffe zu benutzen. Um einen Stoff blau zu färben, wurde eine der Indigo-Pflanze ähnliche Pflanze benutzt. Um aus dieser Pflanze den Farbstoff herauszulösen wurde Urin benutzt, der zuvor z.B. vor Tavernen gesammelt wurde. In dieser Brühe aus Urin und dieser Pflanze, wurde der Stoff gefärbt, kam aber dann zuerst als blau-grüner Stoff heraus. Die blaue Färbung zeigte sich erst, nachdem der Stoff am nächsten Tag mit UV-Licht und Sauerstoff reagierte. Während dieser Zeit machten die Färber eine Pause, sie "machten blau"!

Brandschatzen - Ursprünglich bedeutete es im Mittelalter aber eine Stadt zu erpressen und mit dem In Brand setzen zu drohen. Gleichzeitig wurde eine Art "Schutzgeld" verlangt. Eine gebrandschatzte Stadt war also verschont worden, eben gegen Lösegeld!

Bücher aufschlagen - Die Holzdeckel der Bücher wurden im Mittelalter, um die wertvollen Seiten zu schützen und um sie zu pressen, mit einem breiten Metallhaken zusammengehalten. Man legte das Buch auf den Tisch, drückte auf den Deckel und klappte den Haken beiseite. Schlug man aber einfach nur auf den Deckel, sprang der Bügel meist von alleine auf. Deshalb “schlägt” man heute noch Bücher auf.

Den Hammer aus der Hand geben - Das war früher die Bezeichnung dafür das ein Handwerker entweder "in Rente" (er gab sein Werkzeug an seinen Sohn/Lehrling weiter) ging, oder aber Verstorben ist (er hat den Hammer weggeworfen). Wobei letzteres auch aus dem Bereich der Schmiede stammen könnte. Bei den Schmieden war es üblich , daß man Pausen nur außerhalb des "Gefahrenbereichs" machen durfte um Verletzungen durch herumfliegende Schmiedestücke zu vermeiden. Dieser Bereich wurde durch einen Hammerwurf des Meisters festgelegt. Der Meister warf seinen Schmiedehammer so stark er konnte und dort wo er landete begann der Sicherheitsbereich.

Die halbe Miete - Früher wurde die Ernte für bestimmte Feldfrüchte (Rüben, etc.) in sogenannten Mieten (Erdgruben) eingelagert. War die halbe Miete gefüllt, so war bereits die Hälfte der Ernte eingebracht.

Etwas faseln - das was bei uns heute mit "bla-bla" übersetzt wird, kommt aus der Jagdsprache -  beim faseln sucht der Jagdhund scheinbar ziellos umher um eine Fährte zu finden.

Etwas im Schilde führen - Anhand des Wappens auf dem mitgeführten Schild kann man den Ritter zuordnen / identifizieren...ob Freund oder Feind. Daher die Redewendung: Der Ritter führt sein Wappen im Schild...
Zweite Version: Der Ritter hatte in seinem Schild einen Doch oder ähnliches versteckt - er führte also etwas im Schilde..

Etwas ausfressen - Heute sagt man es wen man was angestellt hat, im Mittelalter war es aber wörtlich zu nehmen. Da wurden Steuerschuldnern ein sogenannter „Fresser“ ins Haus geschickt, der alle Vorräte auffraß. Innerhalb dieser Zeit konnte der Schuldner die Schulden bezahlen, hatte er dies getan , musste der Fresser sofort das Haus verlassen. Wurde aber nicht gezahlt und der Fresser hatte alles aufgegessen , musste der Schuldner das Haus verlassen und es wurde verkauft um die Schulden zu begleichen.

Etwas "verhauen" - Wenn man was verhaut meint man Heute wenn was nicht geklappt hat was man nicht ausbügeln kann zb. eine Prüfung  .Im Mittelalter meinte man das Wörtlich, denn die Steinmetze ließen die Lehrlinge die Schriften in Stein meißeln. Die aber konnten nicht lesen und so hatten sie Schreibfehler rein oder vergaßen ganze Worte, Sie machten nicht korrigierbare Fehler: Sie verhauten also die Sache.

Feuer unter den Hintern machen - In den Burgen waren nur die wenigsten Räume beheizt. So konnte man sich nur wärmen, wenn man ein Sitzfaß hatte. Das wurde gefüllt mit heißen Steinen und so lange wie man darauf saß, hatte man Feuer unterm Hintern.

Fisimatenten machen - dieser Ausdruck, der heute so viel wie: “mach keinen Quatsch” bedeutet, galt auch früher als verwerflich, weil er von dem Französischen: “Visite ma tente” kommt und eine Aufforderung der französchischen Soldaten an die mitreisenden “Damen” war, abends in ihre Zelte zu kommen.

Gardinenpredigt - die Betten in Adelshäusern waren umgeben von Vorhängen, die man während der Nacht zugezogen hat, um unter anderem die Wärme im Bett zu halten und das Ungeziefer fern zu halten. Allerdings erteilte hier die Frau ihrem Mann auch die “Gardinenpredig”, abgeschieden von Dienern und Personal ...

Halt die Klappe - Der Ausspruch stammt aus dem frommen Mittelalter. Er geht darauf zurück, dass im Chorgestühl der Kirchen Klappsitze angebracht waren, die möglichst geräuschlos heruntergeklappt werden sollten. Wer die Klappe beim Aufstehen fallen ließ, zog sich durch den entstehenden Krach den Zorn der Kirchlichen Würdenträger zu. Sie tadelten den armen Sünder mit den Worten: ”Halt die Klappe!”

In den Kram passen - Der Kram war im Mittelalter das Warenangebot eines Markthändlers. Alles, was aus der Sicht des Krämers nicht in sein Sortiment passte, das “passte ihm nicht in den Kram”.

Jemanden die Leviten lesen - Leviten kommt von Leviticus, wie die ersten Bücher der Bibel auch genannt werden. Aus diesen Büchern "bezogen" Mönche Ihren Verhaltenskodex. Wenn sie mal dagegen verstießen (z.B. unkeusche Gedanken) mussten sie u.a. ihren Leviticus nachlesen...

Jemanden einen Korb geben -Heute ist damit die offensichtliche Abfuhr der Angebeteten gemeint - man bekam einen Korb. Der Ursprung dieser Redewendung geht natürlich wieder ins Mittelalter zurück: Oft zogen adlige Frauen ihre heimlichen Liebhaber in Körben zu sich hoch. Da das für die zarten Arme sehr mühselig war, ließen sie den Korb auch manchmal fallen. Der Verehrer bekam einen Korb.

Keinen Deut wert sein - Ein Deut war eine Niederländische Münze des 14. bis 17. Jh. von nur geringem Wert.

Pfahlbürger - Die Bezeichnung "Pfahlbürger" existiert seit etwa dem 12. Jh. Pfahlbürger waren diejenigen Bürger, die nicht innerhalb der Stadtmauern wohnten, sondern außerhalb, hinter oder auch vor den Pfählen, die das Außenwerk einer Stadt bildeten (extra palum civitatis). Mitunter waren diese Höfe etc. auch weiter von der betreffenden Stadt entfernt erstellt worden und waren ebenfalls zum Schutz mit Pfählen eingefasst.

Schlitzohr: - Schlitzohren waren Leute die aus ihrer Zunft oder Gilde (Erkennungszeichen ein Ohrring ) ausgeschlossen wurden, weil sie Dreck am stecken hatten. Ihnen wurde nämlich, das Erkennungszeichen, der Ohrring, vom Ohr abgerissen.

Zur Sau machen - es gab im Mittelalter ein Folterinstrument, eine eiserne Maske, mit einem langen “Rüssel” an dessen Ende eine eiserne Kugel abgebracht war. Der Delinquent, dem diese Maske aufgesetzt wurde, erinnerte durch die Form der Maske an einen Schweinekopf - “zur Sau machen”
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Berthold von Krukow

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« Antwort #9 am: 14. März 2008, 08:48:11 »
In der jüdischen Traditionwar es üblich all seine Sünden, die man übers Jahr begangen hatte genau aufzuschreiben.
Einmal im Jahr (zu welchen Fest muß ich erst nochmal nachlesen) konnte man Vergebung erlangen, indem man einem schwarzen Ziegenbock einen Korb oder eine Tasche umband und die Pergamente mit dem Sündenregister darin verstaute. Dieser Ziegenbock würde dann in die Wüste geschickt. Dort wurde er schnell das Opfer wilder Tiere, die nicht nur den Ziegenbock fraßen sondern auch die Pergamente mit den niedergeschriebenen Sünden und man war wieder aller Sünden ledig.
Tja, und der arme Ziegenbock war was - der Sündenbock.
Armes Tier - würden heute einige sagen.

Gruß Berthold
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Sprichworte mit Ursprung im MA
« Antwort #10 am: 16. April 2008, 07:35:52 »
An der Nase herumführen

...kommt daher, daß einem Stier / Bullen der Bullenring durch die Nase gezogen wurde um ihn besser kontrollieren zu können ... ihn eben an der Nase herumzuführen... *smoky*
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