Mittelalter > Mittelalter allgemein
Ist ein Graf als Darstellung zu hoch?
Marco:
Hallo, Niclais van Poele!
Ich danke Dir erst mal für Deine ausführliche Antwort in beiden meiner Beiträge!
Deine Darstellung, nämlich die eines Freihherrn (also der franz. Baron) im Range eines Bannerherrn war meine urpsrünglich lange geplantes Ziel.
Jedoch trotz ausgiebiger Recherche in wirklich seriösen Quellen, wurde mir die Sache immer unklarer als klarer.
Allein der Begriff, Freiherr, wird so inflationär verwendet und so unterschiedlich, daß man verwzeifeln könnte.
Die ein sprechen von Freiherren und und einfachen freien Herren! Die anderen sprechen von "freien Herren" wenn sie den Freiherr meinen und nenen diesen als festen Titel erst für das 14. Jh..
Dann machen die einen noch Unterschiede zwischen Freiherren, freien Herren und Adel und sprechen gleichzeitig von freien Herren und einfachen Adligen.
Da ist Verwirrung Programm!
Den Bannerherr hab ich in Texten, meist nur als Randnotiz gefunden und aus diesen zusammen getragen! Welchem Stand diese nun genau angehört habe, was man ja nie generell beantworten kann, und wie sie gelebt haben fand ich gar nicht. Also als Burgmannschaft (bzw. deren führer, mit eigenem Lehen etc.
Wenn Du zu diesen beiden Begriffen noch wirklich gute und vor allem verlässlich, abschließende Quellen weist, wäre ich unendlich dankbar!
Was den Grafen anbelangt und die hohe Gefolgschaft und die unbezahlbare Gewandung, ist das genau der Knackpunkt.
Da im 12. Jh. die wenigsten Grafen zu Fürsten (Der Graf von Luxemburg ist so ein mächtiges reiches Beipiel) wurden, also in den dritten Heerschild aufstiegen, blieben die meisten Grafen mit den Freiherren im vierten Heerschild.
Deshalb war meine Frage ob dieser Prunk- und Machtaspekt, auf diese, verzeih den falschen Ausdruck, "einfachen Grafen" auch zutraf?
Diese Grafen trifft man z.B. zu Hauf hier in der Gegend in Würrtemberg, als die historischen Bewohner noch existierender Burgen.
Also wie Hohenneuffen, Helfenstein etc. Ich meine natürlich nicht den "modernen" Adel!
Übrigens zu deiner Anmerkung, (Zitat:"Allein die Kleidung eines Grafen könnte von euch keiner bezahlen. Und dann sind noch keine beschlagenen Gürtel, Fibeln, Schwert, Rüstung Tasselscheiben usw. beinhaltet"!) eine Frage: Wie würde das ungefähr aussehen?
Was das Gedanken machen anbelangt, verstehe ich Dich gut mir gehts dabei genau, in jeder Hinsicht!
Grüße!
Marco
Thomas, der Verwalter:
Seit gegrüßt Brüder
Die Belegung einer Burg war sicher nicht so groß. Etwa 25 - 30 Mann unter Waffen für die Bewachung und Verteidigung und nicht aber hunderte. Es sei den wir sprechen von einem Landesfürst oder Grafen wie den Landgraf von Thüringen oder Hessen. Die auf verschiedenen Burgen Freiherrn als Burgmannen hatten. Ein einfacher Graf hat sicher seine Bediensteten und Leibeigene, vielleicht auch ein zwei Ritter die bei ihm in Brot standen. Man bedenke das die ganzen Soldaten auch zu ernähren waren, von Bekleidung und Bewaffnung mal ganz zu schweigen.
Ich denke ein einfachen Grafen aus Region X war sicher nicht so reich das er jeden Tag in Samt und Seide herum stolziert ist, so waren ja auch die Wege nicht beschaffen.
Also Reisen mit mehren 100 Mann sicher nur wenn es ein Großereignis gab, wo der Landesfürst seine Untergebenen Ritter, Grafen und Barone zusammen rief und diese alles Aufmarschieren ließen und nur eine Wache zurück ließen. Wo hätte ein so großer Zug den Raum in einer Burg gefunden, alleine die Logistik und Versorgung ist doch riesen groß.
Wenn man den Freiherrn nimmt er war von den Steuern befreit. Was ihn schon zum freien Herrn machte, er war nicht der Richtbarkeit des Landadels unterworfen sondern den des Landesfürsten.
Marco:
Also ich denke mir das ähnlich und hab es auch so rausgelesen, aus den meisten Quellen!
Innerhalb des Herzogtums Schwaben gabs z.B. im 13. Jh etliche Grafen! Ich kann mir nicht vorstellen, daß die alle vergleichbar reich, Truppenstark und mächtig waren, wie etwa ein Landesfürst.
Ich denke, die nicht fürstlichen Grafen waren, knapp über den Freiherren, weshalb sie sich wohl auch denselben Heerschild teilten.
Im 14. Jh. als die Ministerialen sich immer mehr Freiherren nannten, nannten sich auch viele ursprüngliche Freiherren in Grafen um, zur Abgrenzung.
Also kann der Unterschied vermutlich nicht allzu hoch sein.
Ich denke mir auch, daß es, wie es reiche und arme Ritter, auch reichere und ärmere Grafen gab, evtl.
Ich hab mich jedenfalls noch nicht entschieden *smoky*
Grüße!
Marco
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