Genau wie der Ring, der in Halle bewundert werden kann, ist auch das Siegel von Hugues (Hugo, Guillemus, Guillamus....) nicht ausreichend mit Quellen zu belegen. Grob gesagt weiß man gegenwärtig nur Folgendes: Die Inschschrift des Siegels könnte man heute bedenkenfrei so übersetzen: Siegel des Bruders (in Verbindung mit dem Templerkreuz der Umschrift somit Ordensritters) Roche-Fort. Zwischen 1179 und 1223 (!nach unserem Kalender!) wurde Frankreich durch Phillip II "Dieu Donné" (frz.=Gott gegeben) aus dem Haus der Karpetinger regiert. Der hatte ein besonders gutes Verhältnis zu den Templern seiner Zeit. Um den Staatsschatz den Zugriffen Dritter zu verschließen, vertraute er ihn den Templern in der Gegend von Troyes an. Im Siegel Roche-Forts findet man einen Stern und eine Lilie: Die Lilie war seit -ich glaube 1179- ein Symbol für die Königswürde und wurde im Königlichen Wappen seit Ludwig II geführt. Dass das Siegel Hugues de Rochefort diese Lilie aufweist, rückt in in unmittelbare Nähe des Königs Phillip II. Ab hier beginnt nun die Spekulation in der Geschichtswissenschaft: Dass es ihn gegeben hat steht fest: Man hat das Siegel und es wird in Regesten zwei Mal ein Guillamus /Guillemus de Roca *fortis erwähnt. Auch kann als gesichert gelten, dass er für die Ausstattung seiner Ordensbrüder zuständig war: als Offizier würde man ihn heute wohl als Zeugmeister bezeichnen. Der Stern in seinem Siegel weist auf eine intime Bindung nach Santiago di Compostella hin (einer Theorie folgend könnte er für die Sicherung der Ausstattung des Pilgerschutzes der französischen Jacobspilger mit verantwortlich gewesen sein.) Auf diesem Weg könnte er zur engeren Beziehung zum Königshof und zuletzt sogar zur Vertrauensstellung des Königs selbst gekommen sein: Die Verwendung der Lilie muss ihm nämlich vom König selbst erlaubt worden sein. Alles andere wäre so eine Art Hochverrat gewesen. Möglicherweise war er einer von sechs (belegten) Adeligen, die in Paris (auch nachweisbar) je einen Schlüssel zu einer jeweiligen "Truhe" bekommen haben soll.
Und hier reißen alle weiteren Spuren ab, weil Phillip II bedingt durch den 3. Kreuzzug die Regierungsgeschäfte an seine Mutter, den Bischof von Reims und weiteren Mitgliedern des "Königlichen Rates" abgab. Die waren auf die Templer garnicht gut zu sprechen, weil die Templer den Staatsschatz im Sinne Phillips nicht an deren Mutter Adèle und Erzbischof Wilhelm von Reims aushändigen wollten. Sie wurden aus Propagandagründen mit Nichtbeachtung in allen Regesten der kommenden Jahre bestraft....sozusagen ignoriert.
achso-PS:
ZITAT:
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Matthäus Paris (IV, 337; M.26 No. 1244) nennt Guillelmus de Rokaforti als "vicemagister".
Aus: Reinhold Röhricht: "Zusätze und Verbesserungen zu Du Cange, Les familles d óutre mer", Berlin 1886
"Les Familles D'Outre Mer" wurde aus der Replikenfassung von 1869 zum letzten Mal in einer Mordsarbeit von E.-G. Reys 1971 überarbeitet. Die Arbeit ist so genial, dass man spätestens nach 13 Seiten wahnsinnig werden muss: echt was für Fanatiker. Ein normalsterblicher Templerfan sollte sich getrost darauf verlassen, dass irgendjemand es mal angesehen hat und darüber was ins Forum schreibt.
Bildung und Sprachen sind wirklich unglaublich wichtig aber irgendwo sind echt Grenzen....quält also den armen Kerl nicht so. *smoky*