Templerfakten > Historische Templer
Kettenhemd einölen
Hermann von Redentin:
Pax vobiscum.
Zum Thema Kettenhemden! Da diese ja nicht legiert und somit anfällig für Rost waren, mussten diese ja eingeölt werden! Zum einen die Frage, womit wurden die Kettehemden eingeölt und zum anderen, wie wurde dies gemacht? Hat man nen Pinsel genommen und dick das Öl aufgestrichen oder hatte man nen großen Bottich wo Öl drin war und das Kettenhemd einmal durchgezogen und frisch "gebügelt" zurück in den "Schrank" gelegt?
Gruß
Hermann
Daniel:
Moin
Ich hab mal gehört, dass
die Hemden wurden eingefettet. Das hält sich länger und tropft nicht einfach so runter. Und tierische Fette waren einfach herzustellen, wenn sie auch gestunken haben wie die S** .
Gruß
Daniel
Fabianus:
Salve,
dazu gibt es soweit ich weiß keine genauen Quellen; sogar ob Kettenhemden eingeölt wurden ist nur Vermutung.
Ein großer Bottich Öl ist aber unwahrscheinlich, erstens hätte man dafür zu viel Öl gebraucht (und das brauchte man dringend als Energielieferant; sowohl für den Körper als auch zur Beleuchtung!), und zweitens wäre zu viel Öl an der Kette haften geblieben.
Einen Pinsel halte ich auch für unwahrscheinlich. Sollten Kettenhemden tatsächlich eingeölt worden sein, halte ich das Einreiben mit einem Lappen für am wahrscheinlichsten. Der Ölfilm wäre dann nicht so dick und es lässt sich einigermaßen gut bewerkstelligen.
Welche Öle zu dieser Zeit gebräuchlich waren kann ich leider nicht sagen; es dürfte aber regionale Unterschiede gegeben haben. So wäre Olivenöl für einen Ritter aus der Mark Brandenburg weniger denkbar als für einen Ritter aus Italien. Man müsste halt in Erfahrung bringen welches Öl zu dieser Zeit in welcher Region gewonnen wurde ;-)
Was anderes- es ist nicht zwingend nötig Kettenhemden einzuölen. Man kann sie Schwarzbrennen (nicht brünnieren- das ist was anderes!), also in Öl tauchen und den Ölfilm verbrennen. Diese schwarze Schutzschicht kann aber bei Kettenhemden recht schnell abgerieben und/oder von Schweiß zersetzt werden; wodurch der Rücken recht schnell wieder rostete (habe da gewissermaßen Erfahrung als Knappe ;-) ).
Oder man behandelt Kettenhemden gar nicht. Mein Testgeflecht, vernietet, halbrunde, geglühte Stahlringe, die sonst nicht weiter behandelt sind reinigen sich durch Reibung wirklich komplett selbst- sie sind immer blank bis auf einen Kreis ganz nah an der Niete, weil dort eben nichts mehr abgerieben werden kann. Die Ringe sehen in etwa so aus wie die hellen Kettenhemden in der Maciejowski-Bibel. Wo wir schon bei der Maciejowski-Bibel sind- dort sind auch Kettenhemden abgebildet, die eindeutig am rosten sind...
Von daher am besten die Kette viel tragen- ganz nach dem Motto "Wer rastet, rostet!"
Oh, habe gerade Daniels Antwort unter dem Eingabefenster gelesen- Tierische Fette wären natürlich auch denkbar. Es gibt da auch so ein Szene im Fuilm Königreich der Himmel, wo der blonde Deutsche anfangs im Wald ist und vor dem Überfall sein Kettenhemd, mit (glaube ich) Talg einreibt. Dazu benutzt er seine Hand.
Das hier ist aber alles überwiegend Spekulation- Quellen hab ich bisher noch nie gefunden.
Gruß,
Fabianus
Gebuin:
Nun Ihr werdet merken das die Kettenhemden eigenen abrieb haben, und somit sich auch der rost löst.
Das beste mittel gegen rost am hemd ist es oft zu tragen :)
Berthold von Krukow:
Einölen oder fetten halte ich auch persönlich für nicht nötig und auch unzweckmäßig.
Selbst ungeölte Kettenringe hinterlassen nach einer Weile dunkle Schatten auf der Kleidung dadrunter. Geölte Kette dürfte echt über gewesen sein.
Irgendwo hab ich mal gelesen, daß, falls eine kette tatsächlich mal Rost ansetzte, weil die Friedenszeit einfach viel zu lang war, man diese dann in einem Faß mit feinem Sand ein paar mal hin und her rollte.
Ansonsten so wie Gebuin sagte - was rastet das rostet.
Gruß Berthold
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