Mittelalter > Mittelalter allgemein
Kettenbeinlinge
Deutschherrenritter:
Pax -
eine allgemeine Anfrage :
wer von euch trägt in seiner Darstellung eigentlich die ( glaube ich gehört zu haben vorgeschriebenen ) Kettenbeinlinge ?
und welcher Bauart sind diese ?
Danke und Gott zum Gruße
Alexander von Reutlingen:
Ich habe mir von mehreren (unabhängig voneinander) agierenden Personen sagen lassen, dass Kettenbeinlinge ziemlich schwer sind und insbesondere bei voll gerüstetem Kämpfer die Ermüdungsgrenze noch weiter senken.
Insofern muss man sich schon vorher überlegen, ob sie wirklich sinnvoll sind.
Rannulf:
Ich trage sie in der Darstellung ab und zu, das Gewicht ist weniger daß Problem,ich hab für meine geplättete vernietete Ringe genommen, ich denke mal pro Beinling max.2,5Kg. Der Tragekomfort für jemand der viel laufen muß ist eher bescheiden. Was ersten an den einfachen Sohlen liegt , zweitens an dem Lederriemen unterm Knie und drittens an der Art der Aufhängung. Alles Sachen die beim Reiten wohl eher keine Rolle spielen... *smoky*
Ich hab komplett geschlossene Beinlinge mit angesetzten Füßen und Sohlen aus dicken Leder. Daß ist auch mit ein Grund warum ich sie in der Schlacht nicht anziehe, da man darin keinen Schuh trägt sondern nur eine gewisse Polsterung im Beinling, ist daß bei einem fehlgeleiteten Axthieb oder allein schon der versehentliche Tritt von einem Vollgerüsteten mit genagelten Schuhen ziemlich Aua...
Wie gesagt, der Unterschenkel ist komplett von geschlossener Kette umgeben, am Knöchel wird die Kette von den Sporen fixiert unterhalb des Knies ist ein Lederriemen durchgefädelt der noch verknotet wird.
Ab dem Knieriemen aufwärts ändert sich daß Kettenmuster von quer auf hochkant. Die Kette ist dann hinten offen , und wird nach oben schlanker, ähnlich einem Stoffbeinling.
Angehängt werden die Beinlinge jeweils an einem Lederriemen und einem Gurt an dem dann auch die Diechlinge hängen.
Sie sehen verdammt gut aus, waren ein Haufen Arbeit, aber für gewisse Bewegungen wie in die Hocke gehen sind sie nicht wirklich gemacht...........dementsprechend grazil fallen auch Bewegungen aus wenn ich daß Vollgerödels anhabe *smoky*
@Alexander: In der Darstellung sinnvoll sind sie auf jeden Fall, weil sie einfach daß Bild vervollständigen...........und da sollte sich ein templer doch nicht über Unbequemlichkeit beklagen *pope*
Bin am Wochenende mit den Dingern unterwegs, vielleicht bekommen wir ja ein paar Bilder hin...
Gruß Rannulf
Midan von Malterstorp:
Interessante Schilderung. Ich habe einen gebastelt und dann bei der Sohle nicht mehr weiter gewußt. Eigentlich müßte die Kette doch um den Fuß gehen, oder? Wie macht sich das mit den lästigen kleinen Steinen, welche in den Fuß rutschen? Was macht sich besser, vorne am Gürtel befestiegen oder an der Seite? Die zweite Art habe ich jetzt für normale Beinlinge genutzt und finde die Variante noch praktischer.
Rannulf:
Wie meinst du daß , müßten UM die Füße gehen??
Die Kette umschließt den Fuß wie einen Strumpf aber nur bis zur Sohle, da sind die Ringe seitlich eingehängt. Unten ist logischerweise nur Leder.....bin ja kein Fakir *smoky*
An der Rückseite des Fußes in Höhe der Achillessehnen ist nochmal ein kleiner Schlitz in der Kette daß man den Fuß besser in daß Fußteil bekommt, der wird dann auch mit einem Lederriemen verknotet.
Das mit den Steinen hält sich in Grenzen, wenn dann rutschen nur ganz kleine rein....naja , auf Splitwegen machts halt keinen großen Sinn spazierenzugehen, grins..!
Ja , die Trageweise der Aufhängung da hat sich bei mir auch die ein wenig seitlich als effektiver erwiesen. Die Diechlinge trag ich vorne eingehängt, und die Beinlinge jeweils außen nebendran.
Gruß Rannulf
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