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Das Fußvolk eines Ritters

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Gebuin:
Nun da die meisten meiner Bücher irgendwie derzeit bei meiner ehemaligen freundin vergammeln, möchte ich mich mal an euch wenden vieleicht weis ja wer hier bescheid.

Wie waren die Untergebenen Kämpfer eines Ritters Gewandet.

- Trugen sie das Wappen auf dem Wappenrock Ihres Herrn ????

-  Die Wappenfarben waren bestimmt die gleiche oder ???

- Hatte der Wappenrock der Krieger das gleiche Muster wie das Ihres Herrn ??

- Waren die Schilde der Krieger nur in den Farben Ihres herrn oder mit dessen Wappen bemalt ???


Wenn mir wer helfen kann würde ich mich freuen.

Nikolaus Vogt von Hunolstein:
Also ich hab mich da mal schlau gemacht. Zumindest ab Mitte des 13 Jh. trugen die engeren Gefolgsleute und " hauptberuflichen " Waffenknechte im Sold eines Herren, einen Rock in dessen Wappenfarben. Auf den Schildern war das Wappen Ihres Herren zu sehen.
Allerdings gilt dies nicht für die Freien und Leibeigenen, die im Kriegsfall " eingezogen " wurden. War wahrscheinlich auch eine Kostenfrage.
Später ( ab Mitte 14 .Jh ) wurden die Röcke durch sog. Bagets ( Abzeichen ) ersetzt, die auf die Kleidung genäht wurden. Diese bestanden aus dem Wappen oder dem Wappentier des Herren.

Gebuin:
Interesant, hmm da kommt gleich die zweite frage dazu, hatten die " engeren gefolgslete " auch das muster wie der Wappenrock ihres Herrn oder Eher nur die farben gehälftet oder geviertelt.

Nikolaus Vogt von Hunolstein:
Allgemein kann man sagen dass miparti ein Zeichen von Dienstmannentum war. Zumindest bis Ende des 14.Jh.
Daher ist es wohl anzunehmen, dass auch die Röcke der Dienstmannen miparti ( Zweigeteilt ) waren. Kommt natürlich auch wiederum auf das Wappen des Herren an.
Wenn der z.B. wie die Isenburger schwarz weiß schwarz auf dem Wappen hatte, so waren die Röcke der Dienstmannen sicherlich schwarz mit einem beiten weissen Balken auf Brust und Rücken.

Dietrich zu Veynau:
Das Fußvolk eines Ritters, hatte nicht nur die gleichen Farben sondern auch das Wappen ihres Herren oder ihrer Stadt auf der Brust. Dies war allerdings meist nur gemalt oder in Konturen gestickt. Der Lehnsherr hatte sein Wappen reich gestickt mit Gold und Silberfäden auf der Brust . Seine nächsten Verwandten trugen ebenfalls das Familienwappen , aber in leicht abgewandelter Form , Der älteste Sohn z.B. hatte zum Beispiel den turnierkragen im oberem Drittel. Ein unehelicher Sohn hatte einen BastardBalken quer überm Wappen. Das Gefolge dieser Verwandten fehlte diese Kennung. das heißt auch Sie trugen das Stammwappen in einfacher Form. Eine Teilung der Wappenfarben kam nur bei gleichwertiger Eheschließung in Frage. Wobei das dominante Wappenteil oder Farbe rechts oder oben stand.
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