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Wiedermal Galileo
Berthold von Krukow:
Ein andere Sender brachte mal ähnliche Tests, jedoch weitaus realitätsnaher als Gallileo. Da wurde eine von einem Plattner handgetriebene Rüstung nach einem Original aus dem Hochmittelalter beschossen mit einer Pfeilspitze, wie sie zu der selben Zeit üblich war. Der Erfolg war durchschlagend.
Auch wurde hier ein vernietetes Kettenhemd beschossen. Die Ringe wurden aufgesprengt. Der Pfeil hatte eine tödliche Eindringtiefe.
Beide Versuche erfolgten aus relativer Nahdistanz 15 bis 20 Meter.
Bei einem anderen Versuch wurde auf 90 Meter eine stehende Ritterfigur mit einem englichen Langbogen und entsprechenden Pfeilen beschossen. Mindestens einer von 10 Pfeilen hatte die Rüstung durchschlagen. Auch der Schild wirde noch perforiert, allerdings guckte die Spitze nur etwas mehr als einen cm durch.
Die Wirksamkeit von Armbrustbolzen hingegen soll weit weniger stark gewesen sein, als in Berichten aus dem Mittelalter überliefert ist. Beispielsweise konnte der Bolzen den getriebenen Plattenharnisch nicht durchdringen.
Sicher spielen bei all dem eine menge Faktoren eine Rolle. Die Ritter stehen selten still und lassen sich nicht einfach so beschießen. Rüstungen waren nicht an allen Stellen gleich stark. Der Auftreffwinkel spielt eine große Rolle und natürlich auch die verwendeten materialien. Einfache Jagdspitzen werden eine andere Wirkung gehabt haben als s.g. Panzerbrecher - die übrigens gestern bei Gallileo auch verwendet wurden.
Die Zugkraft der Mittelalterbögen war sicher um ettliches höher als die der im Test verwendeten, denn mittelalterliche Bogenschützen waren da ganz anders trainiert.
Letztendlich kann man nur sagen: Unter bestimmten Umständen ist es möglich, daß ein Pfeil einem gewappneten und gerüsteten Krieger gefährlich werden kann.
Gruß Berthold
Freiherr.v.Niederstimm:
ja das man eine panzerung durschlagen kann mit nem pfeil ist klar aber je nach dem aus welcher entfernung man schießt
Fabianus:
Wenn wir jetzt schon dabei sind ;-) Haupttodesursache eines Ritters im Pfeilhagel war wohl das Pferd. Es war zwar in spätereren Jahrhunderten teilweise auch mit Platten behangen, im 13. Jh. wohl auch mit Kette. Trotzdem gab es um die Bewegungsfähigkeit nicht allzu stark einzuschrenken Schwachpunkte im Pferdeharnisch. Und wenn ein Pferd im Galopp getroffen wird muss die verletzung nicht tödlich sein, hinfliegen wird es aber wohl schon. Was dann passiert, ist wohl klar ;-)
Beschusstests sind generell so ein Ding. ganz interessant ist auch der von Historia-Vivens; außerdem hat im Kettenhemdforum mal jemand einen Link zu einem auch recht informativen Beschusstest geschrieben. ich suche ihn mal raus.
ich denke, es gibt beim Beschuss zu viele Faktoren die für ein Resultat relevant sind, daher kann man hier wohl keine allgemeingültige Aussage treffen. Es sei denn, man würd eine große Studie anlegen... ;-)
Gruß,
Fabianus
Thoralf von Lucene:
Ob die Treffer tödlich waren oder nicht. Es reichte aus, dass sie den Gegner schwächten. Entweder moralisch oder gesundheitlich. Die Frage ob der Winkel stimmen muß, dass Materieal optimal ect. ect. ist völlig unsinnig. Ihren Zweck müssen sie wohl erfüllt haben, sonst hätte sie niemals einer eingesetzt. Mit der Entwicklung der Rüstungen, ging auch die Entwicklung der Fernwaffe (Langbogen, Armbrust) weiter, was dementsprechen bedeutet, dass sie nützliche und wirkungsvolle Waffen waren.
Gruß Thoralf
Freiherr.v.Niederstimm:
gab ja nicht nur Kämpfer in Rüstung und schwert^^
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