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Kleidung

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Benedikt von Söllbach:
Wilhelm, eine Quelle für schwarze Tempelritter ist das Bild, auf dem zwei Brüder Schach (laut Regel verboten!) spielen.
Ein anderes ist eine Plastik in einem häuslichen Umfled, auf dem einige Brüder stehen, ebenfalls dunkle Kutte und weisser Mantel.

Beide Quellen stammen aus dem spanischen Umfeld. Das Schachbild ist aus dem "Libro de ajedrez" , einem Schachbuch, welches offenbar an der Übersetzerschule von Alfons X. (König von Kastilien ab 1252 und später auch des Dt. röm. Reiches (laut Wikipedia)) übersetzt wurde.

Ich habe mal vermutungen angestellt, bei den Schach spielenden Templern könnte es sich um andere Ordensteilnehmer handeln (z.b. Christusorden), da aber die Entstehung des "libro" vor die Gründung des Christusorden fällt, ist das auszuschliessen.

Da es sich beim "Libro" aber um ein Schachbuch handelt (welches offenbar auch noch aus dem Arabischen Umfled stammt), ist denke ich der Schluss, dass Templer Schach spielen nicht ganz ungefährlich, zumal zur damaligen Zeit es wohl öfter vorkahm, dass sich Leute, die nichts mit den Templern zu tun hatten, mit ihnen zu verbinden versuchten. Dies wird auch durch dieses Steinrelief gestützt, das Templer im häuslichen Umfeld zeigt.
Es ist also unklar, ob es sich bei den Brüdern wirklich um Tempelbrüder handelt und wenn ja, ob die Darstellung dieser wirklich korrekt ist.

Um diese Frage zu beantworten, müsste man mehr über das Steinrelief wissen. Möglicherweise war die Tracht in spanien aber etwas anders als die Tracht des "östlichen" Ordens.

Heinrich von Hohenfels:
Das Steinrelief stammt von einem Steinsarg.

Er steht in Villalcazar de Sirga (Kastilien-Leon)

Im Original ist die Kutte der Tempelritter auf dem Relief nicht Schwarz sondern eher grau, sieht so aus, als hätte man die Mäntel weiss angemalt und die Kutte nicht. An einer anderen Stelle sieht man auch Sergeanten. Schwarze Kutte, schwarzer Mantel mit rotem gleichschenkligen Balkenkreuz.
Da die Sergeanten richtig schwarz sind, ist es also ein Beleg, dass die Kutte der Ritter nicht schwarz ist.

Das Bild aus dem Libro halte ich auch für eine fragliche Quelle.
Vieleicht gab es Teile in Spanien in denen Templer schwarze Kutten trugen. (vieleicht gab es mehr schwarze Schafe)
Aber aus einem Bild die Aussage zu machen, dass die Templer schwarze Kutten hatten, halte ich für gewagt.

Die Ordensregel sagt ja was anderes.

Gruß Heinrich

Benedikt von Söllbach:
Zumal wie gesagt, es in der Quelle um Schach, nicht um Templer geht.
Es sit warscheinlicher, dass der Autor "hochgestellte" persönlichkeiten abbilden wollte, denn wer zeigt schon gern Bettler beim Schach in einem Schachbuch, welches für die höhere Gesellschaft geschrieben wurde...

Danke Heinrich für die Infos zu dem Relief!

Ekkehard von Lemberg:
Seid alle gegrüßt!
Habe mir natürlich auch Gedanken gemacht, was ich als Ordensritter außerhalb der "gerüsteten" Zeit als Kleidung tragen sollte, z.B. im Lager am Abend usw.
Ich habe mich dann dazu entschlossen, eine naturfarbene Leinenkutte im Stile eines Mönchs, darüber einen naturfarbenen Leinen-Skapulier (auf diesen habe ich brustmittig das Kreuz genäht) und noch eine Mönchskapuze, ebenfalls in Naturfarbe, zu tragen. Ich könnte mir gut vorstellen, dass wohl so die "Alltagskleidung" ausgesehen haben könnte. Desweiteren verfüge ich noch über eine weiße Tunika, die auf der Herzseite ein etwas kleineres Kreuz aufgenäht hat. Darüber kann man noch den Ordensmantel tragen, wenn man sich bespielsweise in der "Öffentlichkeit" bewegt.

Wilhelm von Grubenhagen:
Brüder,
danke für die Informationen.
Irgendwie waren mir die Abbildungen im Osprey dann wohl zu Recht suspekt.
Als Einstiegsliteratur sind die Hefta ja ganz nett, entbinden aber nicht vom tiefergehenden Quellenstudium.
Auch ist die Qualität der Inhalte dort auch sehr gemischt, von absolut exakt bis hin zu grausigsten Fantasien.

Also rohweiß, wie nach alter Väter Sitte.

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