Templerfakten > Neotempler
Templer freigesprochen?
Benedikt von Söllbach:
Ich finde die Einblicke in den Aufnahmeritus schon interessant. Dass das Kreuz bespucken und Christus verleugnen zur Probe der Standhaftigkeit beinhaltet ist, habe ich mir schon gedacht.
Frater Linus:
Ich stimme dem Satz "Christus verleugnen" nicht zu, da es - soweit man dort ernst zunehmende Geständnisse kennt, es darum ging, dass einem Anwärter das Kruzifix vor die Füße gestellt wurde und man sagte, dass diese Abbildung "dein Erlöser" sei. Man solle dies verleugnen und das Kreuz bespucken. Ein Jesuit meinte einmal, dass dies zum MA und seinen Vorstellung passen würde. Es ging nicht darum, die Gottheit Jesu oder seinen Tod am Kreuz zu leugnen, nein, es ging um einen theologischen Aspekt: Es ging um den Christus! Christus hing am Kreuz, aber der Glaube der Auferstehung und Himmelfahrt stand und steht immer im Vordergrund. Es ging darum, den Glauben an den auferstandenen Christus zu bekennen und nicht eine Abbildung, bzw., ein Kreuz zur personifizierten Gottheit zu erklären.
Da wurde (meiner Meinung nach) die zwei Naturen Jesu (wahrer Mensch und wahrer Gott) sehr einseitig ausgelebt: Nur wahrer Gott.
Es ging wohl darum, einen Götzenkult zu vermeiden und nicht die Kreuzestheologie zu verachten. Immerhin nahm man das "Kreuz" an, und zog - Kaiser Konstantin nachahmend - mit der Auffassung "In hoc signum vinces" in die Schlacht.
Das Bespucken als Zeichen des Gehorsams ist keine Erfindung, die es nur im Templerorden gab. Es gab und gibt immer noch Rituale zu Erprobung des absoluten Gehorsams. Egal, wie auch immer das Ritual mit dem Kreuz zu bewerten ist, ich meine aber auch einmal gelesen zu haben, dass jeder Aufgenommene nach seiner "Tat" beichten und Sühne leisten musste.
Heinrich von Hohenfels:
Also ich hatte die Möglichkeit in ein Buch reinzuschauen, in dem alle Zeugenaussagen aus dem Prozess gegen den Orden 1310 drin waren.
Dass etliche die Bespeiung des Kreuzes gestanden haben, sagt nichts darüber aus, ob es diese Bespeiung auch gab.
Es war wohl für die einzelnen die beste Möglichkeit aus der Sache rauszukommen. So nach dem Motto: "Ich gestehe eine Kleinigkeit, die man von mir verlangt, Bereue und bin mit der Kirche ausgesöhnt."
Durch diese Aussagen konnte man danach Sagen, dass der Orden schuldig sei. Dadurch konnte Philipp IV. sein Ziel erreichen.
Zu dem Chinon-Pergament: Es enthält doch eine Aussage von Clemens V. von 1308. Nur weil er 1308 die Templer für unschuldig hield, rehabilitiert ihn das doch nicht ! Hätte er sie auch noch danach für unschuldig gehalten, hätte er den Orden nicht 1312 aufgelöst.
Hätte er nicht an deren Schuld geglaubt, hätte er nicht die Befehle gegeben auch die Templer ausserhalb Frankreichs verhaften zu lassen !
Papst Clemens V. war keine Marionette von Philipp IV.
Nein, er war am Untergang des Ordens genauso schuld !
Wenn Frau Dr. Barbara Frale da eine Unschuld von Clemens V. beweisen will, liegt das nur daran, dass sie dies im Auftrag des Vatikan tut.
Gruß Heinrich
Thoralf von Lucene:
Da wir jetzt bei dem Thema angekommen sind, "für den Vatikan arbeiten".
Nachdem das Thema Kranzniederlegung bzw. großes Templertreffen aktuell wurden, bzw. immer genauere Formen annahmen, ist plötzlich ein aktives Mitglied der katholischen Kirche im Forum. *smoky* Ein bischen komisch ist das schon. *pfeifl*
Nur so ein kleiner Gedanke und mir widerum auch völlig egal, da ich eh nur zur darstellenden Fraktion gehöre.
Des Weiteren ist mir die Person aber herzlichst willkommen, da ich seine Beiträge äußerst interessant und aufschlußreich finde.
Matthias Rehm:
@Thoralf von Lucene,
--- Zitat ---Nachdem das Thema Kranzniederlegung bzw. großes Templertreffen aktuell wurden, bzw. immer genauere Formen annahmen, ist plötzlich ein aktives Mitglied der katholischen Kirche im Forum.
--- Ende Zitat ---
Netter Gedanke, aber das kann leicht in Paranoia enden. Auf meiner Website (http://www.die-templer.de) greifen regelmäßig amerikanische Militärs verschiedener Waffengattungen zu. Werde ich dadurch überwacht? Ich glaube nein. Die die mich/man überwachen wollen, geben sich nicht so leicht zu erkennen.
Also nicht hinter jedem Stein eine Verschwörung vermuten, sondern freuen, dass sich die Bandbreite der Teilnehmer vergrößert.
Gruß
Matthias
p.s.: ich weiß es war nicht so ernst gemeint und so ist auch meine Antwort zu verstehen.
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