Salve,
Die "maille double" ist bisher noch nicht zweifelsfrei geklärt.
Ich halte die Variante mit dem sich verkleinerndem Innendurchmesser für unrealistisch, ein solches Geflecht ist zwar bestimmt stabil, aber verdammt schwer. Und Bewegungen dürften darin auch nicht mehr allzu viele möglich. Außerdem wird dafür wesentlich mehr Material benötigt, was ein Kettenhemd noch teurer machen würde.
Die These Lehnarts mit 2 Nieten halte ich zwar generell für möglich- also, dass der Ring mit zwei Nieten genietet wurde. Ich glaube in Bumkes "Höfische Kultur" befindet sich dazu sogar eine textquelle. Aber ich glaube nicht dass damit ein doppeltes Kettenhemd gemeint ist.
Ich persönlich halte immernoch die Kingsmail/8-in-2 Muster oder 6-in-1 Muster für ein doppeltes Kettenhemd. Eine Reenactmentgruppe aus Brandenburg hat ein Kingsmailkettenhemd bei einer Veranstaltung im Museumsdorf Düppel mal gezeigt; die Kette war auch vernietet... Das war schon schick ;-)
Der ID der Ringe belief sich auf geschätzten 9-10 mm mit leicht abgeflachten Ringen. Das Kettenhemd war zwar schwer, aber noch flexibel genug um damit zu kämpfen.
Ein 6-in-1-Kettenhemd ist auch schon stabiler als ein normales 4-in-1er, und auch blickdichter- vielleicht meint der Normanne ja dies.
Aber wie gesagt- soweit ich weiß hat man dafür noch keine absolute Erklärung gefunden.
Kleiner Nachtrag: an Funden bzw. Kettenhemdfragmenten konnten andere Muster als das 4-in-1 mWn bisher noch nicht nachgeweisen werden.
Gruß,
Fabianus