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Können Templer Heiraten

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Berthold von Krukow:
@Neithan,
das Zölibat war damals eine ganz verlogene Form der Keuschheit. Sie bedeutete zwar unverheiratet zu bleiben , um keine erbberechtigten Kinder zu hinterlassen, aber nicht, daß man sich generell nicht mit Frauen vergnügen durfte. Die entstehenden Bastarde waren nämlich gegenüber der Kirche nicht erbberechtigt und nur darum ging es beim Zölibat - das Vermögen der Kirche nicht durch Erbschaftsteilung zu schmälern.
Nonnen hatten sich da freilich jeglicher heterosexuellen Aktivitäten, die zu einer Schwangerschaft führen könnten zu enthalten.

Das Ideal war freilich der jeglichen Sinneslüsten abholde, nur Gott ergebene Asket. Die Kluft zwischen Ideal und Wirklichkeit indess war gigantisch - in allen Schichten der Bevölkerung.
Damals entstanden viele Spottlieder und Balladen über den wasserpredigenden und heimlich Wein saufenden Klerus.

Aber das hatten wir schon ausführlich diskutiert. Der Spruch "Papier ist geduldig!" wird immer wieder gern angeführt, wenn es um die Templermystik und Verschwörungstheorien um die Prieuré de Sion und den sagenhaften Templerschatz geht. Er gilt genauso gut, wenn es um Anspruch und Wirklichkeit hinsichtlich der Befolgung irgendwelcher Regeln geht.

Gruß Berthold

Neithan:
@ Berthold,
ich weiss jetzt nicht genau woher du dein Wissen um Zölibat und Keuscheit nimmst, aber rührst hier mal wieder die Priesterehe, Keuschheit und Zölibat zusammen.
Keuscheit bedeutete absoluten Verzicht was sexuelle Aktivitäten angeht. Das Zölibat war wenn du so willst die kirchenrechtliche Bestimmung dazu.
Was du mit erberechtigten Kindern ansprichst, ist die Priesterehe. Dieses Verbot war in der lateinischen Kirche noch einmal extra geregelt.
gruß Neithan

Martí:

--- Zitat ---Original von Berthold von Krukow
@Neithan,
das Zölibat war damals eine ganz verlogene Form der Keuschheit. Sie bedeutete zwar unverheiratet zu bleiben , um keine erbberechtigten Kinder zu hinterlassen, aber nicht, daß man sich generell nicht mit Frauen vergnügen durfte. Die entstehenden Bastarde waren nämlich gegenüber der Kirche nicht erbberechtigt und nur darum ging es beim Zölibat - das Vermögen der Kirche nicht durch Erbschaftsteilung zu schmälern.
...
--- Ende Zitat ---

So war es wohl...*prost*

Der Bastard von Berg

Martí

Nikolaus Vogt von Hunolstein:
Lies dir einfach mal durch was in den Statuten an drakonischen stafen vorgesehen ist, wenn ein bruder sich mit einm Weib einlässt. Dann reden wir über das Zölibat im MA noch mal neu. Übrigens auch bei anderen Orden stehen sehr hohe Strafen auf den Bruch des Zölibats.

Freiherr.v.Niederstimm:
o.k. Ziehmlich Komplizietes Thema.

und zu der sache mit den 3 Pferden. Das stand in wikipedia

Die interne Ordensorganisation orientierte sich an der Ständeordnung des Mittelalters. Obwohl ursprünglich jeder freie Mann Mitglied werden konnte, bildete sich bald eine klare Hierarchie heraus:

   1. Ritter entstammten meist dem Adel, ihnen stand als einzigen der weiße Mantel über dem weißen Habit zu, außerdem drei Pferde, den Würdenträgern aber vier Pferde ausgewählter Rasse.
   2. Sergeanten (sarjanz de mestier) oder dienende Brüder unterteilten sich in gewappnete Brüder, die als leichte Kavallerie kämpften, und Arbeitsbrüder, die die anfallenden Arbeiten (Schmiede, Sattler, Landwirtschaft) versahen. Sie trugen einen braunen oder schwarzen Mantel und erhielten ein Pferd.
   3. Kaplane waren die Ordensgeistlichen, die den Gottesdienst versahen und die Beichte abnahmen.
   4. Knappen trugen den braunen Mantel und unterstützten die Ritterbrüder im Kampf.

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