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Plagiatsprozeß gegen Sakrileg
Berthold von Krukow:
--- Zitat ---Original von Matthias Rehm
Ich bin Thomas, gibt mir Beweise und dann kann ich Glauben.
Gruß
Matthias
--- Ende Zitat ---
An dieser Stelle wird sich die ganze Diskussion festfahren, denn ich muß Dir die Beweise schuldig bleiben, genauso wie Du mir. Glauben läßt sich nicht beweisen, dann wäre es kein Glauben mehr sondern Wissen.
Das ist doch der alte Streit zwischen den Atheisten und den Mono-,Poly- oder wie auch immer Theisten.
Das einzige was hier immer noch geht ist doch die Frage: Wäre es möglich ... ? Und was wäre wenn?
Ich bezweifle mal ganz stark, daß alle der 1,8 Milliarden Christen die kirchiche Lehre vom Kreuzigungstod und dessen Bedeutung für die Menschheit überhaupt verstanden haben. Wahrscheinlich die wenigsten. Den Leuten an der Basis ist es so ziemlich egal, ob Jesus nun verheiratet war und Kinder hatte oder nicht. Sie finden seine Lehre gut und befolgen sie so gut es geht, auch wenn er nur ein einfacher Prophet, Rabbi oder Weiser war.
Das Christentum ist viel bunter, als wir uns das vorstellen können. In afrikanischen Kirchen sehen Jesus und seine Jünger viel afrikanischer aus als bei uns, in Lateinamerika, eher wie Gauchos. Und auch in die Lehre ist in jedem Volk etwas von den alten Religionen miteingegangen.
Die Frage ob Jesus nun Gotte Sohn war oder ein Mensch interessiert warscheinlich nur noch jene Leute, die den "wahren Glauben" vertreten und jener Organisation angehören, der Papst Benedikt XVI. vorstand, bevor er zum Papst gewählt wurde. Für die mag das wichtig sein. Für mich nicht. Und unter uns, ich könnte einem Jesus, der menschlich ist mit all seinen Macken und Schwächen eher vertrauen und nacheifern als einem unfehlbaren, gottgleichen Wesen, das ich nur anbeten darf aber nie erreichen werde.
Langer Exkurs, nur umDir zu sagen, daß ich Dir nicht beweisen kann, daß es so ist, wie es herr Langbein beschreibt. Vielleicht reicht es Dir ja, wenn ich Dir sage - für mich fühlt es sich gut an und das ist für mich das wichtigste.
Gruß Berthold
volfing:
--- Zitat ---Original von Berthold von Krukow
Die Frage ob Jesus nun Gotte Sohn war oder ein Mensch interessiert warscheinlich nur noch jene Leute, die den "wahren Glauben" vertreten und jener Organisation angehören, der Papst Benedikt XVI. vorstand, bevor er zum Papst gewählt wurde. Für die mag das wichtig sein. Für mich nicht.
Und unter uns, ich könnte einem Jesus, der menschlich ist mit all seinen Macken und Schwächen eher vertrauen und nacheifern als einem unfehlbaren, gottgleichen Wesen, das ich nur anbeten darf aber nie erreichen werde.
--- Ende Zitat ---
Lieber Berthold!
Deine Meinung in Ehren. Die Frage ob Jesus Gottes Sohn ist, interessiert wahrscheinlich mehr Christen, als du dir vorstellen kannst. Sicher nicht nur die Glaubenskongregation. Du setzt hier voraus, daß 1,8 Mia. Christen deiner Meinung sind (was für eine überhebliche Zumutung). Die göttliche Botschaft ist nur dann nicht wichtig, wenn man sie hartnäckig negieren möchte. Aber dann muß man sie ja auch nicht für sich annehmen.
Es mag sein, daß du einem menschlichen Jesus besser nacheifern könntest. Nur, bei allen Macken und Schwächen, worin möchtest du ihm dann nacheifern????????
Der göttliche Jesus hat aber den Weg gewiesen. Wenn du seinen Weg gehst, kannst du ihn auch erreichen (hoffentlich).
*headbangl*
Berthold von Krukow:
Hallo volfing,
ich glaube nicht, daß diese 1,8 Mia Christen meiner Meinung sind. Das wäre in der Tat vermessen. Ich glaube viel mehr, daß sie ihre eigenen Meinungen haben zu Jesus und der göttlichen Lehre.
Diese Meinung wird in ganz starkem Maße von der christlichen Religion und der Bibel geprägt sein. Aber sie wird nicht identisch sein.
Vielleicht kann ich mich einfach nur nicht klar ausdrücken und mich richtig verständlich machen. Vielleicht werd ich auch einfach nicht verstanden, weil ich anders an die Sache herangehe.
Jesus war mit Sicherheit eine bemerkenswerte Persönlichkeit mit Charisma und Mut, ähnlich wie Che und andere, die für ihre Überzeugungen gekämpft haben und bereit waren dafür zu sterben, weil sie von ihrer Richtigkeit überzeugt waren.
Solchen Leuten kann man auch dann folgen wenn sie nicht Gottes Sohn sind - finde ich. Man darf ihnen aber nicht nur folgen - man darf sie auch anzweifeln, korrigieren und verbessern. Das darf man mit einem göttlichen Jesus nicht - oder doch?
Gruß Berthold
volfing:
Lieber Berthold!
Der Vergleich mit Guevara scheint mir gewagt. Das erinnert mich an Hippies, die Jesus als Logo am T-Shirt tragen.
Bei solchen Diskussionen fallen mir Jesus Worte ein (Sinngemäß):
"Selig die armen im Geiste, denn ihrer ist das Himmelreich"
Darunter verstehe ich Menschen, die ihren Glauben leben ohne auf Basis der Ratio alles zu hinterfragen. Und solch einfache, gute Christen gab es in der Geschichte viele. Also entweder ich glaube, oder ich tue es nicht. Aus den besten Stücken einen eigenen Glauben zu basteln ist wohl nicht angesagt. Natürlich kannst du auch dafür um Verständnis bei ihm hoffen.
"Amen. Ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht annimmt wie ein Kind, der wird nicht darin eingehen!"
Das sagt doch wohl alles: Glaubt oder glaubt nicht, meine Schäfchen. Diese Wahl hat er den Menschen gelassen.
Übrigens bin ich überzeugt, daß auch die Templer Kinder des Glaubens waren und keine gnostischen Diskussionzirkel unterhielten.
Matthias Rehm:
@Berthold,
--- Zitat ---Glauben läßt sich nicht beweisen, dann wäre es kein Glauben mehr sondern Wissen.
--- Ende Zitat ---
Gut gekonntert, wollte wissen ob du es merkst!
Aber ich glaube wir reden aneinander vorbei. Ich will wirklich wissen ob der Autor irgend etwas Neues entdeckt hat oder einen neuen Ansatz gewählt hat.
Letztes Jahr kam ein Buch eines Deutschen heraus, der den Koran neu übersetzt hat. Er verglich die Urtexte mit dem Aramäischen und kam zu verblüffenden Resultaten (http://zeus.zeit.de/text/2003/21/Koran).
Hat Herr Langbein ähnliches gemacht oder wurde er 'inspiriert'?
Um volfing zu erweitern, dass Jesus Gottes Sohn ist, ist ein unverrückbares Dogma aller Christen und ohne seinen Tod konnte auch nicht der neue Bund entstehen.
Gruß
Matthias
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