Templerfakten > Neotempler
Christlich oder nicht?
Berthold von Krukow:
Hallo Dietrich,
ich bin halt immer gut für "neue" Ideen, auch wenn die nicht so neu ist.
Aber Legenden gehören nunmal zum Leben dazu und sind ein Teil der Wahrheit.
Falls Du mich dennoch kennenlernen willst und ich vielleicht Anschluß an Eure Komthurey finden könnte - ich kann mich auch sehr kultiviert und anständig benehmen und katholischer auftreten als der Papst ohne mich dabei verbiegen zu müssen. Was ich dabei denke, muß ja niemend wissen.
cu Berthold von Krukow
Giraut le Noir:
Nun, zur "Gnosis" möchte ich (auch wenn ich gelernter Religionswissenschaftler bin) mal nix sagen, weil - mit Templer hat das nichts zu tun. So einfach ist das.
Zu rpersönlichen Religion: da denke ich wie viele, dass eine Trennung zwischen Darstellung und eigenen Ansichten sicherlich eine sinnvolle Sache ist.
Andererseits: wer den Grundlinien der katholischen Religion bereits prinzipiell widerspricht, bzw sich in gar keiner Übereinstimmung dazu einordnen kann, hat IMHO irgendwann einmal erhebliche Schwierigkeiten, gerade einen TEMPLER darstellen zu können.
Ist ähnlich wie mit Militär: wer prinzipiell gegen militärische Ordnungen ist, wird sich in einer militärischen Organisation wie den Templern schwerlich wohl fühlen.
Insofern denke ich, dass eine gewisse Affinität zum Katholizismus der glaubhaften Darstellung eines Templers eher förderlich sein dürfte, um es vorsichtig auszudrücken.
Berthold von Krukow:
@Matthias,
ich weiß nicht, ob mir so alles auf Anhieb jetzt einfällt, aber getreu den Spruch meiner alten Tante "Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, auch wenn er gleich die Wahrheit spricht!" begnüge ich mich hier mit ein oder zwei Beispielen.
Aus der Genesis, weiß jedes Kind heute, daß Eva aus einer Rippe Adams geschaffen wurde. Nungut, im Orginaltex stand dort aber "Hälfte". Ein kleiner aber feiner Unterschied - finde ich, aber gut, die Worte (sie fallen mir grad nicht ein) für Rippe und Hälfte klangen doch auch sehr ähnlich und Luther war ja ganz schön überarbeitet - wie schon festgestellt wurde.
Das besagte Eva nicht Adams erste Frau war, wird mal gleich unter den Tisch fallen lassen. Dazu muß man schon den Talmud bemühen, um das zu erfahren.
Aber an einer anderen Stelle, hat sich Luther tatsächlich der Fälschung schuldig gemacht: 2.Buch der Könige, Kap. 13, Vers 6. Hier übersetzte er wissentlich das Wort Aschera falsch mit Hain, wohlwissend, das Ashera die weibliche Gottheit war, die neben Jahwe ebenso verehrt wurde und deren Abbild gemeinsam im Tempel stand.
Lange nach Luther 1912 kam eine revidierte Ausgabe heraus, in der dieser Fehler korrigiert wurde.
(Lexikon der biblischen Irrtümer von Walther-Jörg Langein).
Für Gegner der Gnostiker empfehle ich den Artikel von Michael Ritzer "Die Gnostische Mission des Galiläers - Wer war Jesus Christus" Alte Kulturen Spezial 23/210.
Ich möchte ja gerne an das Gute in der Amtskirche glauben, doch je mehr ich mich damit befasse, desto schwerer fällt es mir, denn ich höre mir immer beide Seiten an und muß mich dann entscheiden, was ich glaube. Ich glaube prinzipell niemandem mehr, der mir die allein seelig machende Weisheit verspricht - das hab ich zu lange getan.
cu Berthold
Matthias Rehm:
@Berthold,
was ist der Urtext?
>Aber an einer anderen Stelle, hat sich Luther tatsächlich der Fälschung schuldig gemacht: 2.Buch der Könige, Kap. 13, Vers 6. Hier übersetzte er wissentlich das Wort Aschera falsch mit Hain, wohlwissend, das Ashera die weibliche Gottheit war, die neben Jahwe ebenso verehrt wurde und deren Abbild gemeinsam im Tempel stand.
Lange nach Luther 1912 kam eine revidierte Ausgabe heraus, in der dieser Fehler korrigiert wurde.
(Lexikon der biblischen Irrtümer von Walther-Jörg Langein).
Es ist schon interessant, daß du als "Beweis" eine Stelle aus dem Alten Testament angibst. Für Christen ist das NT maßgebend, das AT ist die Einleitung.
Woher ist sicher, daß Luther dies wußte?
Welche Auswirkung hatte denn diese "Fälschung"?
Herr Langbein heißt mit Vornamen Walter-Jörg und nicht Walther-Jörg. Ist das eine bewußte Fälschung? ;-)
Für Gnostiker und Interessierte ist Augustinus (354-430) zu empfehlen. Er kannte die Lehren des Mani und war einige Zeit dessen Anhänger (9 Jahre). Er lebte zu einer Zeit in der es einige gnostische Strömungen gab, es noch keine kirchliche Verfolgung gab. Seine zeitliche Nähe zu Jesus und Mani, im Vergleich zu Herrn Ritzer, scheint mir als die bessere Quelle für einen Vergleich. Augustinus brauchte keine keine Übersetzungen und langes Studium um die Lebens- und Gedankenwelt der Spätantike zu verstehen, er war ein Teil davon!
>Ich möchte ja gerne an das Gute in der Amtskirche glauben....
Christentum ist nicht die r.k.-Kirche, auch wenn die r.-k. Kirche es gerne so hinstellt. Christentum ist Glauben und nicht "in die Kirche gehen". Die Kirche kann nur Helfer/Lehrer sein zum Glauben.(Hier spricht der Protestant ;-) )
Trotzdem wenn die Kirche nur ein Machtinstrument bzw. Apparat hätte sie nicht so lange überlebt.
Gruß
Matthias
Berthold von Krukow:
Walther oder Walter - Herr Langbein wird mir Verzeihen ob dieses Schnitzers und mir vielleicht zugute halten, daß ich eine anerkannte LRS habe. Auch wenn es nicht ganz korrekt ist, dann ist es doch keine Sinnentstellung und spätestens bei der sprachlichen Wiedergabe ist der Patzer wieder ausgewetzt.
Anders bei Luther. Hier kommt es zu einer Sinnentstellung und die hatte einen Zweck und Methode. Auf diese Art und Weise wurde alles Weibliche im positiven Sinne aus den Schriften entfernt. Die Göttin hörte auf zu existieren - wenigstens in den Schriften und es wurde die Grundlage gelegt für die Unterdrückung der Frauen, die man für die Erbsünde verantwortlich macht. Luther gestand den Frauen noch nicht mal eine Seele zu. Diese Ansicht wurde erst vor wenigen Jahrzehnten revidiert.
Die Auswirkungen einer solchen Darstellung und Diffamierung des Göttlich Weiblichen sind hinlänglich bekannt und reichen vom Ausschluß von Frauen aus wichtigen gesellschaftlichen Positionen über die Hexenverfolgung bis in die heutige Zeit, wo Frauen immer noch nicht die gleichen Rechte zugestanden werden wie den Männern.
Priesterinnen (z.B. die Vestalinnen) wurden plötzlich zu Huren degradiert (Maria Magdalena) und Göttinnen zu einfachen sterblichen Frauen - bestenfalls "Heiligen" (Maria - die Mutter Jesu), die Frau zum "Sündenbock" für alles Schlechte.
Aber das sind natürlich Ansichten aus heutiger Sicht. Mit den Templern haben die ja nichts zu tun, wird mir hier von allen Seiten immer wieder glaubhaft versichert, auch wenn sie für ihre Marienverehrung bekannt sind. (Welche Maria eigentlich - es gab mehrere im Umfeld Jesu?)
cu Berthold
(der jetzt zum Thema zurückkehren und nur noch praktische Dinge in Erwägung ziehen wird - wie lang war der Gambeson eines Ritters? wie lang der eines Dienenden Bruders? - Trug Jaque de Molay wirklich seine Haare so lang, wie man auf einigen Abbildungen sieht?)
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln